Nagelbomben-Bauer: Ist er ein Neonazi?

Ein 33-Jähriger hat in seiner Wohnung eine selbstgebaute Nagelbombe auf dem Tisch stehen. Durch einen Zufall bekommt die Polizei davon Wind. Im zweiten Versuch sitzt er jetzt in U-Haft.
Torsten Huber |
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In diesem Haus in der Düsseldorfer Straße wohnt der Nagelbombenbauer Fabian F. (33).
th In diesem Haus in der Düsseldorfer Straße wohnt der Nagelbombenbauer Fabian F. (33).

Ein 33-Jähriger hat in seiner Wohnung eine selbstgebaute Nagelbombe auf dem Tisch stehen. Durch einen Zufall erfährt das die Polizei. Jetzt ist der Mann in U-Haft.

München - Bei einer Wohnungsdurchsuchung in Schwabing findet die Polizei eine explosionsfähige Nagelbombe. Der Täter soll bereits wegen Volksverhetzung und der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole in strafrechtlich Erscheinung getreten sein.

In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landeskriminalamt (LKA) wird versucht, die Hintergründe zu klären. Freitag, 21.21 Uhr: Völlig aufgelöst hält eine Fußgängerin zwei Polizisten auf: „In der Düsseldorfer Straße habe ich zwei Männer am Fenster gesehen.

Die haben eine Waffe.“ Die Beamten reagieren sofort. Als ihnen der berufslose Fabian F. (33) und dessen Spezl (18) öffnen, schlägt den Polizisten eine Alkoholfahne entgegen. Polizeisprecher Christoph Reichenbach: „Aufgrund seiner Alkoholisierung ließ er die Kollegen vermutlich in die Wohnung.“

Die angebliche Schusswaffe ist eine Schreckschusspistole. Aber dabei belassen es die Polizisten nicht. Sie schauen sich genauer um und werden fündig. Neben einer Gotcha Waffe und erlaubnispflichtiger Munition für Langwaffen finden sie verbotene Knallkörper „La Bomba“ und 1,5 Gramm Rauschgift.

Und auf dem Tisch steht eine selbst gebastelte Sprengvorrichtung. Experten vom LKA stellen fest, dass die Bombe explosionsfähig ist. Sie besteht aus einem Kasten, gefüllt mit dem Explosionsmaterial aus den „La Bomba“-Krachern. Der Kasten ist mit unzähligen Nägeln und Schrauben bestückt.

Bei einer Zündung sei ein enormer Schaden, vermutlich mit Toten, nicht auszuschließen. Die Polizei nimmt Fabian F. sofort fest. Er wird dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Als der sagt, dass er kommende Woche eine Entziehungskur machen will, lässt ihn der Richter laufen.

Staatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch sagt: „Wir haben den Mann von zwei Polizisten observieren lassen. Es hatte den Anschein, dass er sich absetzen wollte. Da haben ihn die Beamten wegen Fluchtgefahr erneut festgenommen.“ Diesmal unterschreibt der Richter den Haftbefehl.

Steinkraus-Koch: „Die Vernehmung hat sich etwas schwierig gestaltet, da der Mann stark angetrunken war.“ Ob Fabian F. zur Nazi-Szene gehöre sei noch unklar. Fest steht: Ihm drohen wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz bis zu drei Jahren Haft.

 

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