Nackter Münchner randaliert und verletzt drei Personen
Freimann - Randalierende Personen, die in Wohnungen oder auf der Straße Leute attackieren, um sich schlagen und wirres Zeug schreien, gehören in München inzwischen zum Alltag der Polizei. Diese Einsätze sind gefährlich und können jederzeit eskalieren. Die AZ dokumentiert fünf aus den letzten vier Wochen.
Münchner randaliert und reißt sich die Kleider vom Leib
Am Mittwochmorgen ging in der Einsatzzentrale im Präsidium ein Notruf aus Freimann ein. Ein 41-Jähriger war während eines Besuchs bei seiner Schwester ausgerastet. Er schrie in der Wohnung herum und riss sich die Kleider vom Leib. Der Freund der Gastgeberin versuchte, ihn zu beruhigen. Doch der 41-Jährige schlug zu und verletzte den 39-Jährigen. "Er erlitt eine Platzwunde am Kopf", berichtet Polizeisprecherin Claudia Künzel.
Als mehrere Streifen vor dem Haus eintrafen, rannte der 41-Jährige splitternackt auf die Straße. Polizisten folgten ihm. Der 41-Jährige wehrte sich mit aller Kraft.
Die Polizisten brachten den Mann zu Boden. Erst als sie die Hände des Mannes mit Kabelbinder fixiert hatten, gab er auf. Zwei Polizisten wurden bei dem Einsatz leicht verletzt, sind aber noch dienstfähig. Der 41-Jährige wurde am Morgen wegen Fremd- und Eigengefährdung in eine psychiatrische Klinik gebracht.
Mann bedroht Fahrgäste in Bus mit Notfallhammer
Im Hasenbergl randalierte am letzten Freitag ein 31-Jähriger in einem Linienbus. Fahrgäste hatten sich über seine laute Musik beschwert. Daraufhin griff sie der Mann an, bedrohte sie mit einem Notfallhammer. An der Haltestelle Aschenbrennerstraße überwältigten Polizisten den geistig verwirrten Mann. "Er kam in die Psychiatrie", so Polizeisprecher Ralf Etzel.
Nur einen Tag zuvor, am Donnerstag letzter Woche, ging in Kleinhadern der Vater (30) zweier kleiner Mädchen im Drogenwahn auf die Mutter seiner Töchter los. Er war hoch aggressiv und drohte der 27-Jährigen mit einem Messer.
Ein 79-jähriger Rentner aus Schwabing ging am Montag letzter Woche auf seine Frau los. Ein Nachbar rief die Polizei. Die Polizei riegelte das Wohnhaus nahe der Herzogstraße ab. Spezialkräfte überwältigten den 79-Jährigen. Auch er kam in die Psychiatrie.
Randale-Einsätze in München häufen sich seit Jahren
In Ismaning ging am 25. November ein 21-Jähriger in der Wohnung seiner Familie auf seinen Bruder (20) los. Er würgte ihn bis zur Besinnungslosigkeit. Die Mutter wollte schlichten, dabei verletzte sie der ältere Sohn mit einem Messer am Bauch. Der 21-Jährige wurde vom SEK überwältigt. Auch er wurde in die Psychiatrie eingewiesen.
Derartige Einsätze häufen sich seit Jahren, bestätigte das Präsidium der AZ auf Anfrage. Auch der 23-Jährige, der am Montag am Hauptbahnhof einen Polizisten niederstach, leidet an psychischen Problemen und wurde eingewiesen.
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