Nach Paulaner-Umzug: Ärger über Brauerei-Geruch

Allach - Eduard Hermanski (61) hatte gerade sein Haus in Allach verlassen, da wollte er am liebsten schon wieder umkehren, so sehr hat es in Allach am vergangenen Freitag gestunken. Malzig war der Geruch und fast schon beißend. Ein „enormer Gestank“ hing in der Luft, sagt Eduard Hermanski. Den Übeltäter hat der Elektriker nach diesem Erlebnis schnell ausgemacht: die nur wenige Kilometer entfernte neue Paulaner-Brauerei.
Nach dem Umzug in den Münchner Westen hat Paulaner im August den ersten Sud in der neuen Produktionsstätte gekocht. Seitdem läuft die Inbetriebnahme – mit den bekannten Nebenwirkungen.
Wo Bier gebraut wird, da riecht's auch mal
Bei Paulaner ist das Problem bekannt. Schon beim Bau der neuen Brauerei wurde deshalb auf modernste Technik gesetzt. „Der Geruch wird über den Dampf ausgestoßen. Bei uns wird der Dampf in Kondenswasser umgewandelt und zur Energiegewinnung genutzt“, erklärt Burkhard Rüdiger, der Pressesprecher der Brauerei. Im Normalfall dürfte daher eigentlich kein Dampf entweichen. Noch sei der Betrieb allerdings nicht ganz eingespielt. Und: „Es wird immer Momente geben, in denen es um die Brauerei herum riecht.“ Das gehöre nun mal zum Bierbrauen dazu und sei auch in der Betriebsgenehmigung so abgebildet. Die Anfragen aus der neuen Nachbarschaft will man bei der Brauerei dennoch sehr ernst nehmen.
„Zwei bis drei“ Anwohner haben sich laut Rüdiger seit dem Start bei der Brauerei gemeldet. „Wir sind an dem Thema dran und versuchen genau nachzuvollziehen wann und warum der Geruch stärker war“, sagt Pressesprecher Rüdiger.
"Wichtig, dass Anwohner nicht belästigt werden"
Für Anwohner Hermanski reicht das nicht: „Die Brauerei ist hier rausgesetzt worden und jetzt sollen wir das akzeptieren.“ Er hat schon mit einer Nachbarin gesprochen, große Hoffnung, dass sich in seinem Viertel noch mehr Menschen engagieren wollen, hat er dennoch nicht.
Der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA) verzeichnet bislang noch keine Beschwerden über den Geruch. Laut der BA-Vorsitzenden Heike Kainz (CSU) wollen die Lokalpolitiker das Thema beobachten.
„Uns ist es wichtig, dass die Anwohner nicht belästigt werden.“ Sie gehe aber davon aus, dass Paulaner alles tue, um eine allzu starke Geruchsbelastung zu verhindern – schon aus eigenem Interesse an einem guten Verhältnis zur neuen Nachbarschaft.