Nach Messer-Mord! Polizei gründet Soko

Der brutale Mord an Domenico L.: 20 Beamte fahnden nach dem Täter. Die Ermittlungen geraten schwierig. Eine heiße Spur ist noch nicht dabei. Polizei hofft auf weitere Zeugen.
von  Torsten Huber
Der Italiener stirbt Ende Mai 2013 mit nur 31 Jahren. An dem Toten wurde DNA seines Mörders gefunden.
Der Italiener stirbt Ende Mai 2013 mit nur 31 Jahren. An dem Toten wurde DNA seines Mörders gefunden. © privat/ Petra Schramek

20 Beamte fahnden nach dem Täter. Die Ermittlungen geraten schwierig. Eine heiße Spur ist noch nicht dabei. Polizei hofft auf weitere Zeugen.

München - Es ist eine harte Nuss für die Mordkommission. Verbrechen, bei denen sich Opfer und Täter nicht kannten, also keine Vorbeziehung zueinander hatten, machen die Ermittlungen oft sehr schwierig und aufwändig. 

In Kürze soll eine Sonderkommission ihre Arbeit aufnehmen. Rund 20 Beamte werden sich nur um diesen Fall kümmern. „Wir ziehen Kräfte zusammen“, so ein Ermittler am Freitag. Derweil laufen auch in der Rechtsmedizin die Untersuchungen auf Hochtouren. Die Ermittler hoffen, so genannte Täter-DNA zu finden. Die Kleidung von Domenico L. (†31) und seiner Verlobten (28) wird Zentimeter um Zentimeter abgesucht.

Als der spätere Mörder die junge Frau anspuckte, hinterließ er mit ziemlicher Sicherheit DNA. Allerdings wischte sie den Schleim sofort reflexartig weg – wie es wohl jeder getan hätte. Möglicherweise befinden sich noch Reste auf der Kleidung. DNA, die im Labor separiert werden konnte, muss zunächst aber noch mit allen Personen abgeglichen werden, die engeren Kontakt zu Domenico L. und seiner Verlobten hatten – wie Notärzte und Polizisten.

Diese gelten als „Berechtigte“ und müssen erst als Verursacher der Spuren ausgeschlossen werden. Die Untersuchungen sind zeitintensiv: Im Fall der ermordeten Katrin Michalk, die am 4. Januar in Obersending von dem psychisch gestörten Marco F. (19) niedergestochen wurde, beliefen sich die Kosten auf rund 100000 Euro und dauerten Wochen. Doch Kosten spielen bei der Suche nach einem Mörder keine Rolle.

„Es ist auch für uns kein alltäglicher Fall“, sagte Polizeivizepräsident Robert Kopp am Freitag zur AZ. „Es ist klar, dass so eine Tat mitten im Herzen von München an einem Ort, den jeder kennt, für Unruhe in der Bevölkerung sorgt.“

Der Polizeivizepräsident ist – wie tausende Münchner – schon oft selbst auf dem Radweg an der Isar entlang geradelt. Bislang gingen 30 Hinweise aus der Bevölkerung bei der Polizei ein. Eine heiße Spur war noch nicht dabei. Die Ermittler hoffen auf weitere Hinweise. Wem ist am Dienstagabend gegen 22 Uhr oder vorher etwas aufgefallen? Der Messerstecher ist etwa 35 Jahre alt und hat kurze, glatte, schwarze Haare. Vermutlich fiel er schon vorher durch aggressives Verhalten au

 

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