Nach Kamikaze-Fahrt: Autodieb wollte ins Gefängnis!
München - Nach der Kamikaze-Fahrt eines 37-jährigen Autodiebes, der auf einer Strecke von fast eineinhalb Kilometern versucht hatte, den sich an den Scheibenwischern festhaltenden Besitzer von der Motorhaube zu schleudern und dann auch noch einen Unfall verursachte, hat die Staatsanwaltschaft München nun Anklage erhoben.
Der zuständige Ermittlungsrichter erließ Haftbefehl gegen den 37-Jährigen wegen versuchten Mordes.
Die Staatsanwaltschaft München I wertet den Sachverhalt als ein versuchtes Tötungsdelikt, da der Tatverdächtige mit seiner rücksichtslosen Fahrweise den Tod des 26-jährigen Sushi-Boten zumindest billigend in Kauf nahm. Dies sowohl während der Fahrt als auch beim verursachten Unfall. Als Mordmerkmal wird Habgier angenommen.
Er klaute das Auto des Sushi-Boten um ins Gefängnis zu kommen!
In seiner Vernehmung räumte der Autodieb die Vorwürfe weitgehend ein und gab als Motiv an, dass er - nachdem er ohne festen Wohnsitz sei - ins Gefängnis wolle, um ein Dach über dem Kopf zu haben.
Die weiteren Ermittlungen werden durch die Mordkommission München geführt.
Am Sonntagnachmittag klaute der Tatverdächtige das Auto des 26-jährigen Sushi-Boten Serhat Aktas in der Kapuzinerstraße. Der Essens-Lieferant klammerte sich an der Motorhaube fest, während der Dieb aufs Gas drückte. Der 37-Jährige überfuhr mehrere Ampeln und raste an der Bayerstraße in einen Audi. Aktas wurde bei dem Unfall nur leicht verletzt.
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