Update

Nach Brand in Seniorenheim in München: Ermittlungen zu Ursache

Ausgerechnet an Heiligabend bricht in einem Seniorenheim in der Münchner Altstadt ein Feuer aus. Mehr als einen Tag danach sind letzte Glutnester gelöscht – doch abgeschlossen ist der Fall nicht.
von  AZ
Bei einem Brand in einem Seniorenwohnheim sind sieben Menschen leicht verletzt worden.
Bei einem Brand in einem Seniorenwohnheim sind sieben Menschen leicht verletzt worden. © Sven Hoppe/dpa

München - Eine stille Nacht war dieser 24. Dezember für die Einsatzkräfte der Münchner Feuerwehr nicht. An Heiligabend entwickelte sich ein Zimmerbrand im Senioren- und Pflegeheim Vincentinum im Lehel zu einem Großbrand, der das Dachgeschoss und den historischen Glockenturm des Gebäudes zerstörte. 15 Personen wurden laut Feuerwehr leicht verletzt und erlitten eine Rauchgasvergiftung.

Gegen 14.30 Uhr wurde die Feuerwehr München wegen eines Zimmerbrandes in dem Seniorenheim in der Oettingenstraße alarmiert. Als die ersten Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, drang bereits dichter Rauch aus dem Fenster eines Zimmers im dritten Obergeschoss. Sie begannen umgehend mit den Löscharbeiten, zeitgleich wurde der betroffene Gebäudeteil geräumt und die teils gehbehinderten Personen aus ihren Zimmern gerettet. Auch das Personal des Seniorenheims und Besucher unterstützten bei der Rettung der Bewohner. Die 15 Verletzten wurden in Krankenhäuser transportiert. Die evakuierten Bewohner kamen bei Verwandten unter oder wurden in andere Einrichtungen gebracht.
Etwa 60 Personen mussten evakuiert werden und konnten in einem nicht betroffenen Teil des Seniorenheims und in einem nahe gelegenen Gebäude der Technischen Universität vorübergehend untergebracht werden. Auch eine benachbarte Geflüchtetenunterkunft mit rund 50 Bewohnern wurde geräumt, bis die Feuerwehr die Räume kontrolliert und gelüftet hatte, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

Der Einsatz war erst nach rund 24 Stunden beendet

Die Einsatzkräfte forderten umgehend Verstärkung an. Trotz des schnellen Eingreifens konnte nicht mehr verhindert werden, dass die Flammen auf das Dachgeschoss übergreifen. Innerhalb kürzester Zeit standen somit Teile des Dachstuhls und der historische Glockenturm in Brand. Die Löscharbeiten zogen sich bis weit in die Nacht hin, da Teile des Daches geöffnet werden mussten und die Blechfassade am historischen Glockenturm entfernt werden musste. Der Einsatz war erst nach rund 24 Stunden beendet.
Die Polizei errichtete während des Einsatzes Verkehrssperren rund um den Einsatzort, die bis in die frühen Morgenstunden des Ersten Weihnachtsfeiertages bestehen blieben. Wegen des reduzierten Verkehrsaufkommens an Weihnachten habe es laut Polizei aber keine größeren Verkehrsbehinderungen gegeben.

Insgesamt waren 120 Einsatzkräfte der Berufs- und der Freiwilligen Feuerwehr sowie rund 60 haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte der Rettungsdienste im Einsatz, wie die Feuerwehr München mitteilt. Bei dem langandauernden Einsatz waren außerdem laut Polizeiangaben mehr als zehn Streifen eingesetzt.

Wie die Feuerwehr mitteilt, ist der betroffene Gebäudeteil bis auf Weiteres unbewohnbar. Der historische Glockenturm ist einsturzgefährdet. Brandfahnder haben das denkmalgeschützte Gebäude aufgrund Nachlöscharbeiten noch nicht betreten. Die Polizei spricht nach ersten vorläufigen Einschätzungen von einem entstandenen Schaden in Höhe von mehr als einer Million Euro. Das Kommissariat für Branddelikte hat die Ermittlungen zur Brandursache übernommen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.