Muss der Buddha weg?

Der Bezirksausschuss fordert vom Kulturreferat, den umstrittenen liegenden Buddha auf dem Viktualienmarkt zu entfernen.
Jasmin Menrad |
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Den Münchner Viktualienmarkt ziert seit dem 8. Mai ein schräger Buddha-Skulptur "Made in Dresden", das Projekt des Malaysischen Künstlers Han Chong. Der unecht anmutende goldene Farbton der Skulptur und ihr einfaches Design erinnern an typische Souvenirartikel – ein kritischer Verweis auf die industrielle Massenproduktion als Phänomen unserer Zeit sowie auf die weitgehend unbekannte Tatsache, dass Billigartikel für den asiatischen Raum in Europa hergestellt werden.
Leonie Felle Den Münchner Viktualienmarkt ziert seit dem 8. Mai ein schräger Buddha-Skulptur "Made in Dresden", das Projekt des Malaysischen Künstlers Han Chong. Der unecht anmutende goldene Farbton der Skulptur und ihr einfaches Design erinnern an typische Souvenirartikel – ein kritischer Verweis auf die industrielle Massenproduktion als Phänomen unserer Zeit sowie auf die weitgehend unbekannte Tatsache, dass Billigartikel für den asiatischen Raum in Europa hergestellt werden.

Altstadt - Über den Buddha, der auf dem Viktualienmarkt im Dreck liegt, diskutieren die Menschen aus dem Viertel, die Marktfrauen und Touristen seit Wochen. Der überdimensionale Buddha liegt zwischen dem Pschorr und einigen Standln. "Made in Dresden" steht auf dem Sockel. Jetzt hat der Bezirksausschuss Altstadt-Lehel ein Machtwort gesprochen und fordert vom Kulturreferat, die Kunstinstallation zu entfernen.

In einem Antrag heißt es: "1. Das Kulturreferat wird aufgefordert, die Buddha Skulptur am Viktualienmarkt sofort zu entfernen und im Dialog mit allen Betroffenen einen geeigneten Standort zu finden. 2. Zukünftige diskriminierende Aussagen gegen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu unterlassen."

In seiner Begründung schreibt Wolfgang Neumer, CSU-Fraktionssprecher und Beauftragter für Kirchen und Religionsgemeinschaften: "Das Symbol einer Weltreligion einfach in den Schmutz zu legen und es sich ohne Erklärungen vor Ort sich selbst zu überlassen zeugt von Respektlosigkeit und Ignoranz gegenüber gläubigen Mitbürgern. Kunstinstallationen mit religiösen Symbolen bedürfen, um ihrer künstlerische Bedeutung gerecht zu werden, ein Umfeld, in dem ein respektvoller Dialog und gleichberechtigte Begegnung möglich sind."

Scharf kritisiert Neumer auch das Kulturreferat: "Die Stadt München hat sich in der Vergangenheit, unter ihrem OB Ude, im Kampf gegen Diskriminierung und Ausländerfeindlichkeit eine Vorbildfunktion erworben. Umso schwerwiegender ist der Rückfall des Kulturreferates, einen Teil der Kritiker auszugrenzen und zu diskriminieren. Die Pressesprecherin des Kulturreferates, Fr. Becker versucht mit ihrer Aussage, dass einige der Kritiken von „ Männern mittleren Alters mit asiatischen Ehefrauen“ kommen, sich gängiger Vorurteile zu bedienen und diese Mitbürger hinsichtlich ihres Alters und der Herkunft ihrer Ehefrauen zu diskriminieren und auszugrenzen."

Geplant war, dass der Buddha der englischen Künstler Michael Elmgreen und Han Chong noch bis Mitte September seinen Liegeplatz in der Nachbarschaft des Karl-Valentin-Brunnens hat.

 

 

 

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