Museum in München: Bekannte Statue fehlt am Eingang – Fall geklärt

Altstadt - Der Steinsockel vor dem Jagd- und Fischereimuseum in der Münchner Fußgängerzone ist leer. Der eindrucksvolle Waller aus Bronze mit seinem weit aufgerissenen Maul wurde vom Sockel gestoßen.

Zunächst war vermutet worden, dass Vandalen in der Nacht auf den 30. Oktober auf der Bronze-Statue geritten seien und sie dabei aus der Halterung gerissen hätten. Die Polizei wurde alarmiert, die Spurensicherung rückte an. Lacksplitter am Tatort wurden gefunden. "Sie legen den Verdacht nahe, dass ein bisher nicht identifiziertes Fahrzeug gegen das Denkmal gefahren ist", erklärte ein Polizeisprecher einige Tage nach dem Vorfall. Es wurde wegen Unfallflucht ermittelt.
Lkw-Fahrer informiert Museum schriftlich über den Unfall
Jetzt wurde der Fall aufgeklärt: Ein 20-jähriger Lkw-Fahrer hatte eine schriftliche Information über den Unfall in den Briefkasten des Museums geworfen – der Zettel wurde aber erst verspätet bemerkt.
Dennoch hätte sich der junge Mann laut Polizei nicht vom Unfallort entfernen dürfen: Diese Art der Information sei nicht ausreichend gewesen, um seine Unfallbeteiligung anzugeben, heißt es im Bericht von Donnerstag.
Nach der medialen Berichterstattung meldete sich der 20-Jährige bei der Polizei. Trotz seiner schriftlichen Information ans Museum erwartet ihn nun eine Strafanzeige wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort.

Jagd- und Fischereimuseum: Auch der Eber musste bereits repariert werden
Aktuell bewacht das Wildschein den Eingang des Museums alleine. Kurios dabei: Erst vor wenigen Monaten kehrte der Bronze-Keiler auf seinen Platz zurück. Im vergangenen Jahr war ein Müllauto rückwärts in die Wildschwein-Statue gerollt und beschädigte dabei drei Haxen des Münchner Wahrzeichens. In der Kunstgießerei wurden daraufhin die Unterschenkel des schwer demolierten Tieres repariert, ehe der Eber im Juli an seinen angestammten Platz vor dem Museum zurückkehrte.

Eine gefährliche Position, dellte ihm doch dort vor Jahren bereits ein Lkw die Schnauze ein. Nun steht der Eber vorübergehend einsam da, während der Wels in Sicherheit gebracht wurde.
Noch ist nicht klar, wie hoch der Schaden ist, die Statue wird zeitnah von einem Fachmann begutachtet. Immerhin kennt sich die Kunstgießerei mit der Reparatur hundert Kilo schwerer Bronzen aus. Bald sollten die beiden Touri-Magneten also wieder gemeinsam über den Museumseingang wachen.