Museum 5 Kontinente: Riesiges Fotoarchiv geht online

Die Fotografiesammlung des Museums Fünf Kontinente geht ins Netz – und jeder darf durch die Welt surfen.
Christa Sigg |
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Noch einmal posieren fürs Poesiealbum – Buffalo Bill (3. von links) machte 1890 auch in München Halt.
Museum Fünf Kontinente 5 Noch einmal posieren fürs Poesiealbum – Buffalo Bill (3. von links) machte 1890 auch in München Halt.
Er schaut mindestens so staatstragend, wie es sich für einen großen Häuptling gehört. Red Cloud alias Makhpiya-Sha von den Oglala Sioux posiert hier mit einer Friedenspfeife. Der Fotograf Alexander Gardner hat den stolzen Mann 1872 fotografiert. Red Cloud, der damals ungefähr 50 Jahre alt war, gehörte zu den wichtigsten politischen Führern der Prärie-Indianer. Nach ihm wurde immerhin ein Krieg benannt, denn der Häuptling bekämpfte die Versuche der Weißen, eine Eisenbahnlinie durch sein Gebiet zu bauen. 1870 kam er nach Washington zu Verhandlungen und wurde in diesem Zusammenhang fotografiert.
Museum Fünf Kontinente 5 Er schaut mindestens so staatstragend, wie es sich für einen großen Häuptling gehört. Red Cloud alias Makhpiya-Sha von den Oglala Sioux posiert hier mit einer Friedenspfeife. Der Fotograf Alexander Gardner hat den stolzen Mann 1872 fotografiert. Red Cloud, der damals ungefähr 50 Jahre alt war, gehörte zu den wichtigsten politischen Führern der Prärie-Indianer. Nach ihm wurde immerhin ein Krieg benannt, denn der Häuptling bekämpfte die Versuche der Weißen, eine Eisenbahnlinie durch sein Gebiet zu bauen. 1870 kam er nach Washington zu Verhandlungen und wurde in diesem Zusammenhang fotografiert.
Heinz von Sigriz hatte es ins ehemalige Deutsch-Neuguinea verschlagen. Von 1912 bis 1920 hat der studierte Landwirt dort Plantagenbesitzer bei der Einführung neuer Pflanzenkulturen beraten – und nebenbei ziemlich viel fotografiert. Drei Alben sind auf Reisen durch Neubritannien und den Bismarck-Archipel entstanden, die Eindringliches vom Leben der Einheimischen und der Kolonialherren erzählen. Hier sind vier Männer der Manus abgebildet.
Museum Fünf Kontinente 5 Heinz von Sigriz hatte es ins ehemalige Deutsch-Neuguinea verschlagen. Von 1912 bis 1920 hat der studierte Landwirt dort Plantagenbesitzer bei der Einführung neuer Pflanzenkulturen beraten – und nebenbei ziemlich viel fotografiert. Drei Alben sind auf Reisen durch Neubritannien und den Bismarck-Archipel entstanden, die Eindringliches vom Leben der Einheimischen und der Kolonialherren erzählen. Hier sind vier Männer der Manus abgebildet.
Rehaugen müssen nicht von Walt Disney sein, sie wirken überall auf der Welt. In diesem Fall hat ein Roraima-Mädchen aus Venezuela das Kitz ins Herz geschlossen. Der Ethnologe Theodor Koch-Grünberg, ein Pionier der anthropologischen Fotografie, hat die Aufnahme zwischen 1911 und 1913 während seiner zweiten wichtigen Expedition nach Nord-Brasilien und Süd-Venezuela gemacht. Die Route führte von Manaus den Rio Branco hinauf bis hin zum Monte Roraima in Venezuela, wo er auch auf dieses hinreißende Motiv stieß.
Museum Fünf Kontinente 5 Rehaugen müssen nicht von Walt Disney sein, sie wirken überall auf der Welt. In diesem Fall hat ein Roraima-Mädchen aus Venezuela das Kitz ins Herz geschlossen. Der Ethnologe Theodor Koch-Grünberg, ein Pionier der anthropologischen Fotografie, hat die Aufnahme zwischen 1911 und 1913 während seiner zweiten wichtigen Expedition nach Nord-Brasilien und Süd-Venezuela gemacht. Die Route führte von Manaus den Rio Branco hinauf bis hin zum Monte Roraima in Venezuela, wo er auch auf dieses hinreißende Motiv stieß.
Es muss am Namen liegen. Aber August Macke, seines Zeichens Bergbauingenieur aus Wolfenbüttel, hatte einen Blick für besondere Szenen. In Niederländisch-Indien war er von 1913 bis 1918 auf den Inseln Sumatra, Borneo und Celebes (Sulawesi) im Einsatz als Montangeologe – also auf der Suche nach Bodenschätzen. Zwei Jahre verbrachte Macke im Dorf Galumpang am Ufer des Karama-Flusses, und in dieser Zeit hat er zwischen Korallenriffen und Berglandschaften auch diese Toraja-Frauen beim Tanzen eingefangen.
Museum Fünf Kontinente 5 Es muss am Namen liegen. Aber August Macke, seines Zeichens Bergbauingenieur aus Wolfenbüttel, hatte einen Blick für besondere Szenen. In Niederländisch-Indien war er von 1913 bis 1918 auf den Inseln Sumatra, Borneo und Celebes (Sulawesi) im Einsatz als Montangeologe – also auf der Suche nach Bodenschätzen. Zwei Jahre verbrachte Macke im Dorf Galumpang am Ufer des Karama-Flusses, und in dieser Zeit hat er zwischen Korallenriffen und Berglandschaften auch diese Toraja-Frauen beim Tanzen eingefangen.

Lehel - Auch die Erinnerung zählt. Das wusste gerade ein Profi wie Buffalo Bill. Deshalb posierte er auf seinen Tourneen immer noch fürs Poesiealbum – umgeben von seiner Entourage. 1890 gastierte der legendäre Bisonjäger und Entertainer auf der Theresienwiese. Und damit nahm die Begeisterung der Münchner für Cowboys und Indianer gleich einen fulminanten Anfang.

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Festgehalten ist das auf damals noch sündteuren Fotografien. Sie gehören schon lange zu den Schätzen, die das Museum Fünf Kontinente beherbergt. 135 000 Bilddokumente in Form von Glasplatten, Papierabzügen, Dias und Fotoalben warten hier auf neugierige Augen, denn diese ganz außergewöhnliche Fotografiesammlung ist jetzt online zugänglich.

Zu sehen ist Herausragendes von den Amazonien-Expeditionen des Ethnologen Theodor Koch-Grünberg oder den Forschungsreisen des früheren Direktors Lucian Scherman, der mit seiner Fotografen-Ehefrau Christine 1910 und 1911 nach Burma, Indien und Ceylon gereist war.


Zu finden sind diese Dokumente unter www.museum-fuenf-kontinente.de

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