Münchner wollen ins Baumgrab

Zurück zu den Wurzeln: Immer mehr Münchner wollen außerhalb der üblichen Gräber- und Urnenfelder beerdigt werden. Warum, wo das geht - und wie Stadt jetzt reagiert.
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Letzte Ruhestätte: Ein geschützter Bestattungsort abseits der gewohnten Grab- und Urnenfelder im Waldfriedhof.
Daniel von Loeper Letzte Ruhestätte: Ein geschützter Bestattungsort abseits der gewohnten Grab- und Urnenfelder im Waldfriedhof.

Die Nachfrage nach Beisetzungen außerhalb der üblichen Gräber- und Urnenfelder nimmt ständig zu. Deshalb werden die naturbelassenen Areale ausgeweitet.

Hadern (München) - Zurück zu den Wurzeln: Angesichts der steigenden Nachfrage nach Baumbestattungen werden die Städtischen Friedhöfe nicht nur am Waldfriedhof, sondern auch auf den anderen hierfür geeigneten städtischen Friedhöfen neue Flächen für Baumbestattungen ausweisen. Die Münchner Bevölkerung soll stadtweit die Möglichkeit haben, dieses Bestattungsangebot zu nutzen.

Dies erklärte Gesundheitsreferent Joachim Lorenz am Dienstag auf eine Stadtrats-Anfrage.

Seit 2006 bietet der Waldfriedhof Baumbestattungen an. Die Grabfelder befinden sich im westlichen Teil des Friedhofs und zeichnen sich durch einen waldartigen und naturbelassenen Charakter aus, sind aber über das Wegenetz des Friedhofs erschlossen.

Damit will die Friedhofsverwaltung "das bestehende Grabangebot ergänzen und den veränderten Kundenwünschen Rechnung tragen, sich in der Natur, das heißt, ohne Grabstein und gärtnerische Bepflanzung bestatten zu lassen".

Den Interessenten werde am Waldfriedhof die gewünschte natürliche Umgebung eines Waldes geboten.

Lorenz: "Ein großer Vorteil ist, dass sich das Grab innerhalb des Friedhofs befindet, was Sicherheit und Schutz bietet. Ferner ist der Friedhof verkehrsmäßig gut erreichbar, so dass die Angehörigen jederzeit und mit wenig Aufwand das Grab ihrer Verstorbenen besuchen können."

Und: "Dies unterstützt entscheidend die Trauerarbeit und hilft, den Verlust zu verarbeiten, ebenso können die Infrastruktureinrichtungen des Friedhofs genutzt werden."

Die Städtischen Friedhöfe bieten derzeit auf fünf Grabfeldern insgesamt 113 Familienbäume und 49 Gemeinschaftsbäume an.

An einem Familienbaum befinden sich acht Bestattungsplätze, die ausschließlich einer Familie vorbehalten sind. Um einen Gemeinschaftsbaum befinden sich je nach Größe des Bestattungsbereichs acht oder 16 Bestattungsplätze. Insgesamt können an den Gemeinschaftsbäumen 450 Bestattungsplätze genutzt werden.

Interessenten können dort das Grabnutzungsrecht für einen Einzelplatz oder zwei Urnenbestattungsplätze erwerben. Von 2006 bis 2011 wurden die Grabnutzungsrechte für 76 Familienbäume und für 176 Bestattungsplätze an Gemeinschaftsbäumen vergeben.

Die Nachfrage ist im vergangenen Jahr deutlich angestiegen, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass das Grabnutzungsrecht seit 2010 für 25 Jahre und nicht wie vorher für 50 Jahre zu erwerben ist. "Dies halbiert die zu zahlenden Gebühren und steigert die Attraktivität dieses Grabangebotes", so der Gesundheitsreferent.

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