Münchner Traditionslokal: Das Ende vom Haxnbauer?

Der Vertrag fürs Traditionslokal Haxnbauer in der Münchner Altstadt läuft aus, die Miete steigt. Kuffler will unbedingt im Haus bleiben, auch wenn der Fußboden zum Keller durchgebrochen ist.
von  Kimberly Hagen
Roland Stephan Kuffler
Roland Stephan Kuffler © Katharina Alt, Daniel von Loeper

München - Es gehört zu den traditionellsten, schönsten – und knusprigsten Häusern Münchens: das Scholastikahaus mit dem Haxnbauer soll – Überraschung! – erhöht werden.

Fans der berühmten Schweins- und Kalbshaxn (alle werden 24 Stunden im geheimen Salz-Kräuter-Mix mariniert) fürchten um den Erhalt ihres schmucken, wenngleich figur-unfreundlichen Restaurants. Was ist dran an den Haxn-Miet-Faxn? Fakt ist: Das Haus gehört dem Akademischen Gesangverein von 1861, die nicht schlagend und nur für Männer ist.

Ihr Wohnheim (17 Studenten; die Warteliste ist lang) und die Übungsräume befinden sich im Scholastikahaus. Die Aktivitäten (Chor, Big Bands, Theater) sind auch für Frauen zugänglich. Mittags bekommen die Studenten einen sehr günstigen Mittagstisch im Haxnbauer, das ist Vorständen und Geschäftsstelle wichtig. Doch eine Garantie, dass der Haxnbauer deshalb dort bleiben kann, ist das nicht.

Verhandlungen laufen: "Der Mietpreis wird 50 Prozent teurer"

Ann-Kathrin Gerbermann von der AGV-Geschäftsstelle zur AZ: "Es stimmt, dass der Pachtvertrag ausläuft und dass dann mit der Familie Kuffler und Dinkelacker-Schwabenbräu natürlich neu verhandelt wird. Der jetzt eher geringe Mietpreis wird 50 Prozent teurer. Darüberhinaus muss geschaut werden, wie wir mit dem Schaden im Keller umgehen, da die Decke durchgeweicht und eingestürzt ist.

Wie aufwendig die Renovierung wird und wie es mit dem Haxnbauer weitergeht, ist also noch Verhandlungssache." Letztes Jahr gab es einen Wasserschaden, der Fußboden zum Keller ist durchgebrochen, weshalb die Studenten die Kegelbahn im Keller aktuell nicht benutzen können. Der Betrieb im Haxbauer geht aber nach ersten Reparaturen gewohnt weiter. Nur wie lange noch?

Groß-Gastronom und Wiesn-Wirt Stephan Kuffler zur AZ: "Seit 1980 führen wir den Haxnbauer, in den 60ern übernahmen mein Vater, mein Onkel und die Dinkelacker-Brauerei das Lokal. Wir sind höchst glücklich damit. Deshalb wollen wir unbedingt in dem schönen Haus bleiben." Zur knusprigen Mieterhöhung sagt Kuffler: "Die Details werden noch verhandelt, aber ich bin mir sicher, dass wir uns einigen können."

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