Münchner Polizei schnappt falschen Polizisten in Sendling

Schon wieder macht ein falscher Polizist fette Beute. Dann wird er von der Polizei geschnappt.
von  AZ/rah
Ein 41-Jähriger gibt sich als Polizist aus und macht fette Beute. Dann wird er von richtigen Beamten geschnappt (Symbolbild).
Ein 41-Jähriger gibt sich als Polizist aus und macht fette Beute. Dann wird er von richtigen Beamten geschnappt (Symbolbild). © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Mittersendling - Es sind die Ersparnisse eines langen Lebens. Weil die 88-Jährige aus Mittersendling den Banken nicht vertraut, hatte sie das Geld im Keller ihres Einfamilienhauses in einem Tresor deponiert. Dort wähnte sie die mehr als 150.000 Euro in Sicherheit.

Doch dann erhielt die Rentnerin am Mittwoch einen Anruf. Der Mann am Telefon behauptete, er sei Polizist und erzählte, in der Nachbarschaft der 88-Jährigen sei eingebrochen worden. Man habe am Tatort einen Zettel gefunden, auf dem die Adresse der Rentnerin notiert sei. Sie sei vermutlich das nächste Opfer, behauptete der angebliche Kommissar.

Schauergeschichte versetzt Rentnerin in Panik

Eigentlich eine uralte Masche, über die in den Medien schon x-mal berichtet wurde. Doch die 88-Jährige versetzte die Schauergeschichte so in Panik, dass die Witwe dem falschen Polizisten von ihrem Vermögen im Keller erzählte.

Der Gauner brachte die Seniorin dazu, das Geld aus dem Tresor zu nehmen. Ein Kollege werde vorbeikommen und den Betrag sicherstellen. Wenig später klingelte es an der Haustür der Münchnerin – und nahm ihre Ersparnisse mit.

"Oberkommissar Ludwig" zockt Rentner ab

Was die 88-Jährige nicht ahnte, die echte Polizei war zum Glück dem falschen Kollegen bereits auf die Spur gekommen. Eine Streife war in der Nähe, als der 41-Jährige aus Berlin gerade auf dem weg zu seinem Auto war. Der Verdächtige wirkte hektisch und nervös. Als er seine Taschen leeren musste, wurde auch sehr schnell klar, was sein Problem war: Er hatte mehr als 150.000 Euro dabei, die ihm nicht gehörten. Gegen den gebürtigen Kroaten erging gestern Haftbefehl.

Ein Rentner aus Solln ist am Mittwoch um mehr als 30.000 Euro betrogen worden. Ein Mann, der sich am Telefon "Oberkommissar Ludwig" nannte, erzählte die übliche Schauergeschichte vom Einbruch in der Nachbarschaft. Er überredete den Rentner, seine Ersparnisse in Briefumschläge zu stecken.

Der Senior übergab sie einem Abholer. Als dem 81-Jährigen doch noch Zweifel kamen, war es zu spät, der falsche Polizist verschwunden. Er trug dunkle Kleidung, hat eine Glatze und ist dick. Zeugen, die am Mittwochabend im Bereich Waldfriedhof Solln verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden 089 29100.

Lesen Sie hier: München: Fünf falsche Polizisten angeklagt

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.