Münchner Kindl Bräu: Neue alte Brauerei in Obergiesing

Der Grundstein ist gelegt. Ab Frühjahr 2024 wird in Obergiesing Münchner Kindl Bier gebraut. Die Brauer-Familie Sailer setzt auf Tradition.
von  Ruth Frömmer
V.l.: Dietrich Sailer, Prinz Luitpold, Obststandl-Didi Dieter Schweiger sowie Leo und Luis Sailer bei der Grundsteinlegung der Münchner Kindl Brauerei.
V.l.: Dietrich Sailer, Prinz Luitpold, Obststandl-Didi Dieter Schweiger sowie Leo und Luis Sailer bei der Grundsteinlegung der Münchner Kindl Brauerei. © Daniel von Loeper

Obergiesing - Ein Brauerei-Vorhaben mit Tiefgang in vielerlei Hinsicht hat Dietrich Sailer zusammen mit seiner Familie vor einigen Jahren ins Rollen gebracht. 1880 wurde Münchner Kindl Bräu in Haidhausen gegründet und 1905 von Unionsbräu übernommen. 1921 schluckte Löwenbräu dann die Unionsbrauerei. Damit lagen die Namensrechte fürs Münchner Kindl Bräu beim Löwenbräu-Mutterkonzern Anheuser-Busch InBev in Belgien.

Kindl-Bräu: Traditionelles Bier aus München

Der Traunsteiner Gastronom Sailer hat sich diese schon vor ein paar Jahren gesichert. "Bezahlt hab ich dafür nix", sagt er am Freitag, als für sein Münchner Kindl Bräu in Obergiesing der Grundstein gelegt wird.

Der Keller zur Bierlagerung wurde schon ausgehoben. Demnächst wird ein Tiefbrunnen gegraben.
Der Keller zur Bierlagerung wurde schon ausgehoben. Demnächst wird ein Tiefbrunnen gegraben. © Daniel von Loeper

Interessant: InBev scheint im Kindl-Bräu kein Geschäftsmodell gesehen zu haben. Was Sailer plant, ist keine Großbrauerei, sondern ein traditionelles Bier aus München. Dafür braucht's Münchner Wasser, und das soll aus einem eigenen Tiefbrunnen kommen.

Das passende Grundstück hat er in der Tegernseer Landstraße 337 gefunden. Wo einst eine Tankstelle war, wurden schon tiefe Keller gegraben. Dort unten in der Erde, wo es naturgemäß kalt ist, soll das Münchner Kindl Bier reifen und kühlen, wie man es früher gemacht hat. Dietrich Sailer hat seine beiden Söhne Leo und Luis an seiner Seite.

Anfang 2024 soll der Betrieb starten

Gemeinsam plant die Familie ein Backsteingebäude mit Wirtschaft und einem gläsernen Bierautomaten. Auch zwei Brauereipferde sollen dort grasen, wenn Anfang 2024 das erste Bier gebraut wird. Zunächst sollen es ein paar Tausend, mittelfristig etwa 10.000 Hektoliter pro Jahr werden.

Unterstützung kam von Anfang an von der Stadtpolitik. Diese war auch zahlreich vertreten am Freitag. Unter anderem wünschte Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) der Münchner Kindl Brauerei viel Glück. Ebenfalls dabei u. a.: Manuel Pretzl (CSU) und Christian Hierneis (Grüne).

Auch die Gastro-Urgesteine Wiggerl Hagn und Sepp Krätz sowie Giesinger-Bräu-Chef Steffen Marx schauten vorbei, als Prinz Luitpold von Bayern gemeinsam mit dem Obststandl-Didi den Grundstein legte.

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