Münchner Kaffee-Dynastie

Schon in der dritten Generation beschäftigt sich Familie Schneid mit der dunklen Bohne – die Erfahrung schmeckt gut.
Daniel Gahn |
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Juniorchef Benjamin Schneider präsentiert Bohnen – im Familienbetrieb wird der Kaffee im Langzeitröstverfahren produziert.
Daniel von Loeper Juniorchef Benjamin Schneider präsentiert Bohnen – im Familienbetrieb wird der Kaffee im Langzeitröstverfahren produziert.

Feldmoching - In der Mikrosphäre des modernen Kaffee-Hipsters wird Kaffee gerne aufwendig zubereitet und noch lieber in einem industriellen Ambiente angeboten.

Dabei ist das eigentlich nichts Neues. In der Münchner Kaffeerösterei Schneid können Gäste seit Jahren den Röstern über die Schulter schauen und dann gleich auch noch eine Tasse Kaffee trinken.

Das industrielle Ambiente entstand bei Schneid-Kaffee nicht auf dem Reißbrett eines Innenarchitekten – bei dem Familienbetrieb hat der Stil Tradition. Rösterei, Verpackungsanlage und Café sind in einem Gebäude untergebracht.

Die Geschichte der Rösterei beginnt im Jahr 1955. „Kaffee wird immer getrunken“, sagte einst die Mutter von Firmengründer Heribert Schneid und so kam es, dass die Familie sich ihre erste Röstmaschine kaufte. Mittlerweile führen Vera und Martin Schneider das Familienunternehmen in dritter Generation weiter.

Die erste Röstmaschine von damals ist einer größeren gewichen, in der mehrmals die Woche der Kaffee aus unterschiedlichen Anbauregionen der Welt geröstet wird.

„Wir rösten unseren Kaffee in einem Langzeitröstverfahren. Das dauert insgesamt zwölf Minuten“, erklärt Martin Schneider. „Industrieller Kaffee wird dagegen nur drei Minuten geröstet. Dafür ist die Kaffeebohne nicht gemacht.“

Für Schneider ist Kaffee seine große Leidenschaft: „Früher war die Kaffeequalität noch wesentlich besser, doch irgendwann war das Motto nur noch: heiß, schwarz und billig. Alle wollen Kaffee nur noch möglichst günstig haben, aber wie soll das gehen? Die Kaffeesteuer liegt bei 2,19 Euro pro Kilo. Von den Arbeitsverhältnissen der Leute in den Kaffeeursprungsländern ganz zu schweigen.“

Unter den knapp 40 Röstungen bei „Schneid Kaffee“ finden sich auch eine Reihe von sogenannten „Projektkaffees“, die soziale Projekte in den Herkunftsländern unterstützen. Das halbe Pfund Kaffee beginnt bei 4,60 Euro und natürlich kann sich der Gast auch vor Ort die Hausröstungen schmecken lassen (Espresso kostet 1 Euro, ein Haferl Kaffee 2 Euro). In dem kleinen Café in der Rösterei gibt es auch noch hausgemachten Kuchen (Marmorkuchen 2 Euro, Apfelstrudel 2,50 Euro).

Feldmochinger Str. 378, Telefon: 089/3144848, Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr und Samstag von 9 bis 13 Uhr

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