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Münchner Holocaust-Mahnmal geschändet - Polizei sucht Zeugen

Die Skulptur erinnert an den Todesmarsch von KZ-Häftlingen 1945. Die Täter hinterlassen antisemitische Hetze und Glasscherben.
Ralph Hub
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Mit dem "Todesmarsch von Dachau" setzte der Bildhauer Hubertus von Pilgrim den Opfern der Nazi-Diktatur ein bleibendes Denkmal.
Mit dem "Todesmarsch von Dachau" setzte der Bildhauer Hubertus von Pilgrim den Opfern der Nazi-Diktatur ein bleibendes Denkmal. © imago images/imagebroker

Obermenzing - Mit weißer Sprühfarbe haben Unbekannte das Holocaust-Mahnmal in Obermenzing beschmiert. Eine Anwohnerin verständigte am vergangenen Freitag die Polizei. Das Kommissariat K 44 beim Staatsschutz, zuständig für Straftaten aus der rechtsextremen Szene, ermittelt.

Antisemitische Schmierschrift auf "Todesmarsch"-Mahnmal

Die antisemitische Hetzparole "Ekel Schekel" stand auf der Skulptur. In Israel und in den palästinensischen Autonomiegebieten ist der Schekel offizielles Zahlungsmittel. Zudem haben die Täter das Mahnmal mit Glasflaschen beworfen. Auf dem Sockel und am Boden lagen Scherben. Die Spurensicherung hat den Tatort untersucht. Die Schmiererei und die Scherben sind inzwischen entfernt.

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Die Polizei vermutet die Täter in der Neonazi-Szene. Die Tat wurde vermutlich zwischen Freitag, 22. Juli, 8 Uhr, und Donnerstag, 28. Juli, 14.30 Uhr, verübt. Zeugen, die verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich der Grünanlage am Seldweg beobachtet haben, werden gebeten, sich im Polizeipräsidium München zu melden (Telefon 29100).

Mahnmal in Obermenzing beschmiert: Polizei sucht Zeugen

Das Mahnmal erinnert an die Opfer des Todesmarschs von KZ-Häftlingen aus dem Lager Dachau, die im April 1945 auch am Seldweg unweit von Schloss Blutenburg vorbeikamen. Wegen des Vormarschs der alliierten Truppen räumte die SS in den letzten Kriegswochen Konzentrationslager. Gefangene wurden zu langen Gewaltmärschen gezwungen. Viele von ihnen starben an Misshandlungen, Unterernährung und Erschöpfung.

Der Pullacher Bildhauer Hubertus von Pilgrim schuf 23 gleiche Skulpturen, die an die NS-Opfer erinnern. Die Mahnmale stehen in München und im Umland sowie eines in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem.

In den vergangenen Jahren wurden etliche der Mahnmale geschändet. Nur 100 Meter vom jetzigen Tatort entfernt wurde im April 2019 das Mahnmal für deportierte und ermordete Juden an der Obermenzinger Kirche "Leiden Christi" von Unbekannten beschmiert.


Zeugenaufruf der Polizei: Wer hat im angegebenen Zeitraum am Seldweg, Schirmerweg, Wiguläus-Hundt-Weg, in der Pippinger Straße oder Verdistraße (Obermenzing) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten? Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München (Kommissariat 44, Telefon 089/2910-0) oder mit jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

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4 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 03.08.2022 14:57 Uhr / Bewertung:

    Heute Nacht hatte ich eine Vision, mir träumte, alle die hier im Forum "rechte Positionen" vertreten und seit Jahren gegen Flüchtlinge/Migranten ect. schreiben, hätten zu diesem Thema einen Kommentar hinterlassen.
    Aber wie ich sehe.......es war nur eine Vision.

  • Anemone am 03.08.2022 12:42 Uhr / Bewertung:

    Es kann in dieser schönen Stadt nichts mehr in Ruhe gelassen werden.
    Es muss beschmiert und zerstört werden, für solche Leute sind Anstand und ganz allgemein Erziehung Fremdwörter.
    Alles müsste flächendeckend überwacht werden, weil solche Individuen ihre Finger und Gehirne nicht unter Kontrolle haben.

  • Himbeergselchts am 02.08.2022 19:24 Uhr / Bewertung:

    Ich schäme mich nicht. Ich bin empört, entsetzt und würde diesen Typen oder Typinnen gerne sagen: schämt Euch in Grund und tiefsten Boden und lest nach was geschah.
    Nach jahrelanger Torturen, Hunger, Läusen und Folter brachen diese Menschen auf den Märschen tot zusammen, wer fiel wurde erschossen oder mit Gewehrkolben traktiert. Ich darf gar nicht schreiben was ich diesen…….an den Hals wünsche.

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