Münchner Ehepaar legt Schockanrufer rein: Täter in U-Haft

Ein 36-Jähriger will mit einem Schockanruf Kasse machen. Doch die Opfer stellen ihm eine Falle. Als er Schmuck und Bargeld in Freimann abholen will, erwartet ihn am Treffpunkt die Polizei.
von  Ralph Hub
Eine ältere Frau telefoniert mit einem schnurlosen Festnetztelefon. Manchmal rufen Betrüger bei älteren Menschen an, um ihnen Geld abzuluchsen. (Symbolbild)
Eine ältere Frau telefoniert mit einem schnurlosen Festnetztelefon. Manchmal rufen Betrüger bei älteren Menschen an, um ihnen Geld abzuluchsen. (Symbolbild) © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Freimann - Eigentlich ist die Masche mit dem angeblickten tödlichen Unfall eines Angehörigen und der Kaution ein alter Hut. Doch auf die Schockanrufe fallen immer wieder Leute rein. Nicht so ein Ehepaar aus München.

Die Münchnerin kennt die Masche aus Medienberichten

Die 62 Jahre alte Frau aus Freimann erhielt am Freitagnachmittag einen Anruf. Der Mann am Telefon behauptete, die Tochter der Frau habe einen tödlichen Unfall verursacht. Der Tochter drohe U-Haft, wenn nicht Kaution gezahlt werde.

Die Münchnerin kannte die Masche und durchschaute den Anrufer deshalb beim ersten Satz. Der Mann am Telefon erkundigte sich, was das Ehepaar aufbringen könne. Sie habe etwas Schmuck und Geld, das sie zusammenkratzen könne, behauptete die Frau.

Am Treffpunkt warten nicht Schmuck und Geld, sondern Polizisten

Während sie den Trickbetrüger weiter am Telefon beschäftigte, informierte der Ehemann über einen zweiten Anschluss die Polizei. Die schickte sofort Beamte los.

Das Ehepaar verabredete mit dem Trickbetrüger einen Treffpunkt in Freimann, an dem Geld und Schmuck übergeben werden sollten. Als der 36-Jährige dort eintraf, wurde er bereits von der Polizei erwartet.

Polizist gibt einen Warnschuss in die Luft ab

Als der Mann aus der Gegend von Weilheim merkte, dass er aufgeflogen war, wollte er flüchten. Ein Polizist gab einen Warnschuss in die Luft ab, so ein Polizeisprecher am Montag. Der Verdächtige gab auf. Als ihn die Beamten überwältigten, ging der Mann zu Boden und verletzte sich leicht. Der 36-Jährige kam ins Präsidium.

Ein Ermittlungsrichter entschied am Wochenende, dass der Verdächtige in Untersuchungshaft in die JVA Stadelheim kommt. Das Kommissariat 61 (Callcenterbetrug) ermittelt.

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