Münchens widerlichstes Wahlplakat

Lesben und Schwule verbieten - das wollen Rechte jetzt auch im Wahlkampf in München. Mit einem Plakat, das so niveaulos ist wie die Forderung selbst.
Thomas Gautier |
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Es hängt an der Münchner Freiheit und in der Leopoldstraße.
Thomas Gautier Es hängt an der Münchner Freiheit und in der Leopoldstraße.

Schwabing - Verbieten will es. Das sieht man dem Plakat der "Bürgerinitiative Ausländerstopp" sofort an: Es ist Rot-Weiß. Mit durchgestrichenen Männchen. Es stellt zwei Männer dar, die Sex haben - darunter der Spruch: "Schluß mit der städtischen Schwulen- und Lesbenförderung!"

Ein dunkelroter Fleck des Hasses - gegen Homosexuelle. Und das mitten in München.

Solche Plakate hängen seit Donnerstagmorgen rund um die Münchner Freiheit, etwa ein halbes Dutzend hat die AZ gezählt, von der Münchner Freiheit aus weiter Richtung Norden hängen sie bis zur Karl-Theodor-Straße - genau auf Höhe des Oskar-von-Miller- und Maximiliansgymnasiums. Vor Schulbeginn sind die Plakate Thema bei den Schülern. Viele zücken ihre Smartphones und machen Fotos.

Der schwule Stadtrat Thomas Niederbühl von der "Rosa Liste" hat die Plakate auch entdeckt. Sofort postet die Partei sie auf ihrer Facebook-Seite. Niederbühl schickt die Bilder auch gleich zum Kreisverwaltungsreferat - um zu prüfen, ob so etwas überhaupt in München hängen darf.

Niederbühl nennt die Plakate im Gespräch mit az-muenchen.de nur "geschmacklos" - überrascht sei er von der BIA-Aktion aber nicht. "Man kann nur dafür sorgen, dass möglichst viele zur Wahl gehen und die Rechten dann nicht mehr in den Stadtrat kommen."

Bislang stellt die BIA einen Stadtrat. Jetzt will sie wieder einen - und schreckt dafür auch vor solchen Mitteln nicht zurück. Für Niederbühl geht das zu weit: "So etwas ist in München nicht diskutabel."

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