Münchens neue Bierwelle
Sendling - In der Weltstadt des Bieres braut sich etwas zusammen. Zu den großen Trends in Sachen Hopfen und Malz gehört seit einiger Zeit der Hype um Craft-Bier. Diese Bierbewegung kommt ausgerechnet aus den USA, wo einst das Bier primär nur nach Wasser schmeckte. Aber das hat sich mittlerweile gewaltig geändert. Kleine Brauereien sagen dort den Großen den Kampf an. Und es scheint fast so, als würden sie ihren Platz auf dem hart umkämpften Biermarkt behaupten können.
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Diese neue Bierwelle ist auch in München angekommen. In Sendling hat Marc Gallo die Marke Hopfmeister ins Leben gerufen. Der gebürtige Münchner hat drei Biere entwickelt, die sich geschmacklich deutlich von Hellem und Weißbier abheben. Ursprünglich wollte Gallo eigentlich nicht unter die Brauer gehen, aber dann kam es wie so häufig im Leben: Es kam anders als geplant. Der 43-Jährige wollte zunächst Brauereien seine Dienste mit seiner Design Agentur anbieten, doch das Thema Braukunst ließ ihn nicht mehr los: „Ich konnte einfach nicht mehr damit Aufhören, je mehr ich mich mit der Thematik Bier auseinandergesetzt habe.“ Wenig später war die Idee vom eigenen Bier geboren und schon bald eine Brauerei gefunden, in der nun sein Bier gebraut wird.
Sich selbst bezeichnet Gallo als „Bier-Quereinsteiger“, doch für einen Quereinsteiger braut er ziemlich außergewöhnliches Bier. Drei Sorten gibt’s von Hopfmeister, die jeweils eine besondere Note mit sich bringen. Die Sorte „Gipfelglück“ (0,33 l für 2,39 Euro) ist eine Art naturtrübes Weißbier, das eine dezente Note von Maracuja und Mango mit sich bringt. Die typischen Weißbier-Aromen von Banane und Nelke kommen bei diesem Bier nicht so durch.
Das „Surfers Ale“ (0,33 l für 2,49 Euro) – Gallo ist leidenschaftlicher Surfer am Eisbach – geht dagegen in die Richtung eines Pale Ales, vereinfacht gesagt ist es eine etwas stärkere Mischung aus Pils und Hellem. Das dritte Bier nennt sich „Irish Road Trip“ (0,33 l für 2,89 Euro) und ist ein klassisches India Pale Ale. Typisch ist hier ein hoher Anteil an Hopfen und Alkohol.
Apropos Hopfen: Der spielt bei Gallos Bieren eine besondere Rolle. Für jedes seiner Biere verwendet er unterschiedliche Sorten und veredelt das Bier nach dem Gärvorgang mit Hopfen – Hopfenstopfen heißt das Fachwort.
Craft-Bier bricht mit der Tradition des herkömmlichen Bieres. Hopfen und Malz, Gott erhalt’s – das war seit Einführung des Reinheitsgebots das gültige Mantra der Brauer.
Nun tut sich also wieder was in den Braukesseln, auch wenn traditionsbewussten Biertrinkern das Wort Craft-Bier leicht aufstößt. Dabei ist Craft-Bier kein gewöhnliches Bier, erklärt Gallo und fügt an: „Das ist ein Bier für den Genuss. Davon trinkt man dann nur eins.“ Soso. Die Münchner Brauer werden das gerne hören. hopfmeister.com
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