Münchens Mutter
Oberföhring - Wer wohnt nicht alles in Oberföhring, ohne zu wissen, dass sein Haus auf geschichtsträchtigem Boden steht?
Oberföhring gilt als die Wiege Münchens, es ist um 400 Jahre älter als die Landeshauptstadt, nämlich mehr als 1250 Jahre. Dieses Jahr feiert Oberföhring den 100. Jahrestag seiner Eingemeindung nach München.
Mit Bogenhausen, das bereits 1892 eingemeindet wurde, bilden Oberföhring, Daglfing, Denning, Englschalking, Johanneskirchen, Zamdorf und Steinhausen den 13. Stadtbezirk.
Der bayerische Herzog Tassilo hatte am 3. Juli 750 dem Bischof von Freising Grund geschenkt. Dieses wertvolle Dokument ist in der Bayerischen Staatsbibliothek heute noch erhalten.
Im 11. Jahrhundert wurde bei Föhring die berühmte Brücke errichtet, die für den Salzhandel auf der alten Straße von Salzburg nach Augsburg wertvolle Dienste leistete und für deren Benützung Zoll zu leisten war.
Straßennamen wie „An der Salzbrücke“ und der „Salzsenderweg“ erinnern an die ehemalige Salzstraße zur Zeit der Römer.
Am 1. Juli 1913 wurde Oberföhring von der Königlichen Haupt- und Residenzstadt München einverleibt und zur Stadtgemeinde - es hat somit eine längere Tradition als München.
Bis heute hat sich der Münchner Stadtteil Oberföhring seinen Dorfcharakter behalten, vor allem rund um den Maibaum und den Kirchturm St. Lorenz blieb die ländliche Idylle bestehen. Über zehn Gebäude stehen unter Denkmalschutz.
Hier befinden sich unter anderem das stattliche Pfarrhaus aus dem 19. Jahrhundert, das ehemalige Schulgebäude sowie das Bernheimer Schlösschen. Im nahegelegenen St. Emmeram gehen die Münchner gerne im Grünen spazieren.
Die besondere Lage am Hochufer der nördlichen Isar mit den direkt zu den Isarauen führenden Spazierwegen lädt viele Ausflügler in diesen Stadtteil ein. Besonders beliebt ist hier auch die St. Emmeramsmühle, eine stilechte und gepflegte Gaststätte im bayrischen Traditionsstil mit einem traumhaft schönen Biergarten.
Auch das Vereinsleben wird in Oberföhring sehr geschätzt. Der Bürgerpark ist seit 1984 Vereinsgelände mit Unterstützung des Kulturreferats der Stadt München. Auf dem Grundstück der ehemaligen Ziegelei Grünwald an der Oberföhringer Straße 156 entstand 1940 das Luftwaffenlazarett München-Oberföhring.
Nach dem Krieg wurde in den Baracken das Städtische Krankenhaus Oberföhring untergebracht, das nach Inbetriebnahme der Klinik Bogenhausen 1984 geschlossen wurde.
Heute benutzen die Baracken des Bürgerparks Oberföhring verschiedene Vereine und Gruppen, die sich zur Vereinsgemeinschaft 29 e.V. zusammengeschlossen haben, unter anderem ein Motorradclub, ein Faschingsverein, mehrere Trachtenvereine, ein Tanzverein, eine Laienbühne, ein Schützenverein und der Oberföhringer Ortsverband der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft.