Münchens letzte Wachszieher
Seit über 150 Jahren produziert die Familie Fürst handgemachte Kerzen. Die AZ hat in ihrer Sendlinger Werkstatt vorbeigeschaut.
Sendling - Eigentlich wollte er in die Computerbranche. Silizium, das sollte sein Material sein, nicht Wachs. Andererseits: Ein altes Handwerk im Stich lassen, das kam für Bernhard Fürst nicht in Frage.
Also übernahm er die Werkstatt des 2006 verstorbenen Vaters Walter – und ist inzwischen im wahrsten Sinne Feuer und Flamme für diesen exklusiven Beruf.
Seit 1862 ist die Wachszieherei im Familienbesitz. Während Bernhard Fürst in der Werkstatt in der Uttingerstraße 18 die edlen Kerzen herstellt, verkauft sein Bruder Franz sie direkt am Dom, in der Thiereckstraße 2.
Meister sind beide. Wie auch die Angestellte Sylvia Engmann, eine Wachsbildnerin. Mit im Team: Mila, Ehefrau von Bernhard Fürst und „Frau für alles“.
Und: „Leider keine Nachfolger“, wie es auf wachszieherei.de heißt.
Bernhard Fürst, der diesen Monat 49 Jahre alt wird, denkt aber noch lange nicht ans Aufhören, obwohl die Billigmentalität vieler Konsumenten auch seiner Branche zusetzt. Dabei sind gezogene Kerzen nicht nur hochwertiger, sondern brennen länger.
Wer die Werkstatt der Fürsts einmal persönlich und unverbindlich anschauen möchte, kann sich unter 089 714 45 61 anmelden.
So einen schön gewachsten Boden haben Sie garantiert noch nie gesehen!
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