München/Marienplatz: Christbaum wird am Montag aufgestellt
Farchant/München - Gemeinsam mit seinen zwei Kollegen befindet sich Josef Schmid in 25 Metern Höhe – beim Verpacken eines ganz besonderen Geschenks. Mithilfe einer Hebebühne wird das Präsent in stundenlanger Arbeit, ganz sorgfältig nach Plan, vorsichtig verschnürt. Die Rede ist von einem Baum. Dem künftigen Münchner Christbaum.
Josef Schmid ist nicht Josef Schmid, der ehemalige Münchner Bürgermeister. Sondern; ein Forstwirtschaftsmeister. Der offizielle Baumbeauftragte von Farchant bei Garmisch-Partenkirchen. Dort herrscht schon seit Wochen freudige Aufregung. "Es ist ja eine große Ehre, dass dieses Jahr einer unserer Bäume auf dem Marienplatz stehen wird", sagt Schmid der AZ, die sich die auserwählte Fichte exklusiv vorab schon mal anschauen durfte.
Form und Fülle: Neuer Christbaum überzeugt
Keine Frage: Der Baum ist ein Prachtexemplar, rundherum schön und dicht bewachsen. "Er hat in Form und Fülle so gut wie alle anderen ausgestochen", sagt Schmid und erzählt von der aufwendigen Suche nach dem perfekten Baum.
So hat ein eigens gegründeter "Baumtrupp" mehrfach die Forsten durchstreift, zusätzliche Tipps aus der Bevölkerung ausgewertet, entsprechende Vorort-Besichtigungen durchgeführt, viel diskutiert und beraten. Schließlich muss der künftige Christbaum ja möglichst problemlos zu fällen und auch ohne Schaden abzutransportieren sein.
Die Bilder vom Christbaum-Aufstellen am Marienplatz
Baum wird mit rund 3.000 Lichtern geschmückt
"Die drei Bäume, die in der Schlussauswahl waren, haben wir deshalb noch mit dem Transportunternehmer unter die Lupe genommen", erzählt Farchants Vize-Tourismus-Leiterin Babsi Schmid, zuständig für die "Organisation Münchner Christbaum 2018". So fiel die Entscheidung schließlich auf die stattliche, fast freistehende Fichte im Norden von Farchant, auf der sogenannten "Unteren Viehwiese". Dort wird der Baum nicht nur für seine Bestimmung als künftiger Christbaum gefällt. Wo die rund 30 Meter hohe Fichte steht, befinden sich ausgedehnte Enzianwiesen. "Um sicherzustellen, dass diese einmaligen Vorkommen nicht gefährdet werden, muss man ausreichende Lichtstellung geben", heißt es von der Gemeinde.
Gefällt wird die Fichte am Samstag, ohne zu fallen, sonst könnten ja trotz Verschnürung Äste brechen: Der Baum kommt sofort per Kran auf den Tieflader, der ihn dann (hoffentlich wohlbehalten) am Montag im Morgengrauen nach München bringt. Dort wird er traditionsgemäß von der Münchner Feuerwehr aufgestellt und später mit rund 3.000 Lichtern geschmückt. Die offizielle Übergabe an die Stadt findet um 10 Uhr auf dem Marienplatz statt.

Das ist das Ding: Josef Schmid zeigt der AZ den Baum, der ab Montag auf dem Marienplatz stehen wird. Foto: Baronikians
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