Münchener Freiheit: Schee ohne "E“

Oder zumindest mit einem weniger: Der Stadtspaziergänger Sigi Müller über einen Platz, der seinen Namen geändert hat.
Sigi Müller |
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Das Ufo von Schwabing: Die Bus- und Tramhaltestelle an der Münchner Freiheit leuchtet hell in der beginnenden Nacht, der Boden glänzt nach einem Regenschauer.
Sigi Müller 5 Das Ufo von Schwabing: Die Bus- und Tramhaltestelle an der Münchner Freiheit leuchtet hell in der beginnenden Nacht, der Boden glänzt nach einem Regenschauer.
Auch bei Tag macht die Bus- und Tramhaltestelle an der Münchner Freiheit was her.
Sigi Müller 5 Auch bei Tag macht die Bus- und Tramhaltestelle an der Münchner Freiheit was her.
Sinnieren in der Sonne: Nördlich des ganzen Haltestellentrubels kann man auch ein ruhigeres Fleckchen finden.
Sigi Müller 5 Sinnieren in der Sonne: Nördlich des ganzen Haltestellentrubels kann man auch ein ruhigeres Fleckchen finden.
Früher stand auf den Schildern „Münchener Freiheit“.
Sigi Müller 5 Früher stand auf den Schildern „Münchener Freiheit“.
Blauschimmrig: der U-Bahnhof unterhalb des Platzes.
Sigi Müller 5 Blauschimmrig: der U-Bahnhof unterhalb des Platzes.

Bei einem Livekonzert riss Musiker Fredl Fesl einmal eine E-Saite seiner Gitarre. Sein Kommentar von der Bühne: „Des is wurscht, die E-Saitn hoaßt E-Saitn, weilst as eh ned brauchst.“ Ähnlich ist es offensichtlich der Münchener Freiheit 1998 gegangen. Plötzlich war das zweite „E“ weg und der Platz hieß nun Münchner Freiheit.

Auf dem Cover der LP „Umsteiger“ der Band Münchener Freiheit ist 1982 im Hintergrund das damalige U-Bahnschild zu sehen, mit dem ich die Musiker dann 2010 fotografierte – denn die Band blieb ihrem Namen treu und behielten ihr „E“.

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Gewöhnungsbedürftige Stahlkonstruktion

Unterhalb des Platzes liegt der U-Bahnhof der Linien U3 und U6, oben die Bus- und Straßenbahnhaltestelle, mit deren grün-weißer Stahlkonstruktion der eine oder andere doch seine Probleme hat.

Als ich Anfang der 1980er-Jahre zum ersten Mal den Schwabinger Weihnachtsmarkt besuchte, war alles noch ein bisschen ursprünglicher als heute. Es gab den kleinen Circus Maus, dessen Direktor mit Katzen, Mäusen, Enten und Ratten Kunststücke vorführte, über dem ganzen Gelände hing ein intensiver Knoblauchgeruch und nach dem Genuss mancher guter Speisen, wurde es später mit dem Anbandeln schwer.

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Egal, wie das Wetter ist: Einer sitzt immer auf seinem Platz

Oben, im Außenbereich des Café Münchner Freiheit, das auch ohne zweites „E“ geschrieben wird, sitzt der Monaco Franze, das Denkmal von Schauspieler Helmut Fischer – ob es schneit oder die Sonne scheint.

Ein Stück weiter vorn kann man Schachspielern zuschauen, die mit den überdimensionalen Figuren Freiluftschach spielen. Einmal in der Woche, immer donnerstags, gibt es den Wochenmarkt. Umrahmt von Geschäften, Gastronomie und Kinos ist die Münchner Freiheit heute ein lebendiger Platz – unabhängig von der Schreibweise. Was mit dem verschwundenen „E“ passiert ist, weiß ich leider nicht.

In diesem Sinne eine schöne Woche.

Ihr Sigi Müller

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