München Sendling: Autofahrerin erfasst Mutter und Säugling beim Abbiegen

Am Sonntagabend hat eine 33-jährige Autofahrerin beim Abbiegen eine Frau und ihren Säugling, den sie auf dem Arm hatte, erfasst. Ein Test ergab, dass die Fahrerin zuvor Alkohol getrunken hatte.
Ralph Hub |
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Die Unfallstelle an der Ecke Implerstraße und Wackersberger Straße.
Petra Schramek Die Unfallstelle an der Ecke Implerstraße und Wackersberger Straße.

Sendling - Es grenzt schon fast an ein Wunder, dass die junge Münchner Ärztin und ihr erst ein paar Wochen altes Söhnchen bei dem Horror-Unfall am Sonntagabend auf der Kreuzung Wackersberger- und Implerstraße lebend davongekommen sind. Beide erlitten Prellungen und Schürfwunden, aber zum Glück keine schwereren Verletzungen.

Die Mutter hat das Baby mit ihrem Körper vor dem Aufprall geschützt. Die 29-Jährige konnte offenbar im letzten Moment geistesgegenwärtig ihren Oberkörper noch rechtzeitig zur Seite drehen. Der Bub, den sie auf dem Arm vor ihrer Brust trug, geriet so nicht zwischen sie und die Front des Fiat Idea. Das Baby hätte in diesem Fall vermutlich schwerste innere, vielleicht sogar tödliche Verletzungen erlitten.

Nicht eine Sekunde ließ die Mutter ihr Kind los

Die Ärztin krachte auf die Motorhaube des Mini-Vans und dann mit dem Kopf in die Windschutzscheibe des Kleinwagens. Die Wucht des Aufpralls war so enorm, dass das Sicherheitsverbundglas splitterte und sich kreisförmig nach innen drückte.

Anschließend rutsche die Mutter von der Kühlerhaube zurück auf die Fahrbahn und blieb dort sitzen. Die ganze Zeit über hielt sie ihr Baby fest im Arm. Nicht eine Sekunde ließ sie den Kleinen los, trotz des Schocks und der Verletzungen, die sie beim Aufprall erlitten hatte. Mutter und Kind wurden von einem Notarzt versorgt und anschließend ins Krankenhaus gebracht. Dort dann die erlösende Nachricht, beide sind abgesehen von Prellungen und einigen Schrammen glimpflich davongekommen.

Nach Angaben der Polizei hatten sowohl die Autofahrerin, eine 33-jährige Selbstständige aus München, als auch die Fußgängerin an der Ampel grün. Die Fiat-Fahrerin wollte demnach an der Kreuzung nach links in die Implerstraße abbiegen, dabei hat sie offenbar die Mutter mit dem Baby auf dem Arm übersehen.

Unfallfahrerin hatte 0,32 Promille

Offenbar spielte bei dem Unfall Alkohol eine Rolle. Bei der Autofahrerin rochen Polizisten eine Alkoholfahne. Ein Test ergab, dass die Frau 0,32 Promille im Blut hatte. Ab einem Wert von 0,3 Promille, der bereits nach einer Halben Bier erreicht sein kann, gehen die Ermittlungsbehörden von einer sogenannten "relativen Fahruntüchtigkeit" aus. Bei auffälligem Verhalten, beispielsweise wenn jemand in Schlangenlinien fährt, oder wie in diesem Fall einen Unfall verursacht, handelt es sich nicht nur um eine Ordnungswidrigkeit, sondern es droht ein Strafverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr. Einem Unfallfahrer droht dann nicht nur ein mehrwöchiges Fahrverbot, eine empfindliche Geldstrafe und Punkte in Flensburg. Möglich wäre auch eine Freiheitsstrafe.

Erst am Samstagabend hat ein Mechaniker (38) in einem Porsche den Toyota einer Mutter (38) in Ludwigsfeld nahe der Autobahnausfahrt gerammt. Die Frau und ihre Tochter (11) starben. Laut Polizei hatte der Unfallfahrer 0,0 Promille.

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