München: Polizei nimmt Wohnung eines Nazi-Rockers auseinander

München - Ausgerüstet mit Maschinenpistolen und Schutzausrüstung stürmten am Donnerstag letzter Woche Spezialkräfte der Polizei eine Wohnung in Untergiesing. Ein Tipp hatte die Fahnder auf die Spur eines Waffensammlers aus der rechten Szene gebracht.
Der 56-Jährige war Mitglied einer Münchner Rockergruppe. Der Polizei ist er bereits seit langer Zeit wegen Schlägereien und anderer Straftaten bekannt. Zuletzt soll der Kaufmann aber keine Kontakte mehr zur Rockerszene unterhalten haben. Doch seinem Faible für Nazi-Schund und Waffen aller Art blieb der Mann offensichtlich treu.
Polizei findet Schießkugelschreiber
Kistenweise schleppten Polizisten Beweismaterial aus der Wohnung des Verdächtigen. Darunter 40 Dolche und verbotene Waffen wie Butterfly- und Springmesser. Zwei Elektroschocker waren dabei, diverse Schlagstöcke, ein Schwert, eine Gaspistole und eine scharfe Pistole. Auch ein Schießkugelschreiber mit der dazu passenden Munition wurde sichergestellt.
Zudem hatte der Rocker im Keller eine Menge Feuerwerk, Böller und Raketen gehortet. Der Mann verfügte zudem über Uniformen, darunter auch Kleidungsstücke wie sie bayerische Polizisten bis 2018 zur Umstellung auf die neue blaue Uniform getragen haben.
Münchner hortet SS-Puppen und Hakenkreuze
Was der Verdächtige mit den Polizeiuniformen vorhatte, ist unklar. Er hat aber auch Uniformen der Wehrmacht und anderer Organisationen im Dritten Reich. Zudem wurden bei ihm Hakenkreuzfahnen, Orden, SS-Abzeichen und andere Symbole verfassungsfeindlicher Organisationen gefunden sowie Spielzeugfiguren in SS- und Wehrmachtsuniformen. Gegen den Münchner wird unter anderem wegen Verstoßes gegen das Waffen- und gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt.