München: Paulaner-Baustelle in der Au - Mauschelei mit überladenen Lkw

40-Tonner fahren völlig überladen mit Bauschutt quer durch die Stadt bis zur Deponie. Jetzt ermittelt die Polizei wegen illegalem Wettbewerbsvorteil.
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Wo einst Paulaner braute, wird jetzt gebaut.
dapd Wo einst Paulaner braute, wird jetzt gebaut.

Au - Stück für Stück werden die Gebäude der ehemaligen Paulaner-Brauerei am Nockherberg abgerissen und dafür Wohnungen gebaut. Im ersten Bauabschnitt mussten Anfang des Jahres rund 20.000 Kubikmeter Bauschutt abtransportiert werden. Lastwagen brachten den Schutt auf eine Deponie bei Alling im Landkreis Fürstenfeldbruck.

Abriss am alten Paulanergelände - Das ist der aktuelle Stand

Dabei scheint im Februar nicht alles korrekt gelaufen zu sein. Bei Kontrollen fiel auf, dass etliche der Muldenkipper, die Schutt von der unteren der beiden Paulaner-Baustellen abtransportierten, überladen waren. Die 40-Tonner brachten zwischen 44 und 50 Tonnen auf die Waage. "Da aufgrund der Wiegeprotokolle feststellbar war, dass die eingesetzten Transportunternehmer ihre Gewinne durch Überladung der Lkw vergrößerten, wurde ein Durchsuchungsbeschluss bei Gericht beantragt", sagt Polizeisprecher Benjamin Castro Tellez. Ende März statten Fahnder den Unternehmen einen Besuch ab. Es geht um 26 Firmen, die sich für das Projekt "Am Alten Eiswerk" der Bayerischen Hausbau zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen haben.

Illegaler Wettbewerbsvorteil

Bis Ende letzter Woche wurden 1.200 Wiegeprotokolle von den Ermittlern ausgewertet. Laut Polizei geht aus den Unterlagen hervor, dass bei über 260 Fahrten das zulässige Gesamtgewicht der Kipper um mehrere Tonnen überschritten war. Ziel der Firmen war es offenbar, mit möglichst wenig Fahrten ein Maximum an Bauschutt zu transportieren, und so Kosten zu sparen. Insgesamt soll es sich um einen Betrag von rund 30.000 Euro handeln.

Laut Polizei geht es nicht um Betrug, sondern um einen illegal erzielten Wettbewerbsvorteil, in dem gegen Vorschriften der Straßenverkehrsordnung verstoßen wurde. "Beispielsweise steigt durch die Überladung der Kipper die Unfallgefahr, weil sich Bremswege verlängern", betont Castro Tellez.

Den Firmen droht ein Bußgeld, zudem soll am Ende des Ermittlungsverfahrens der zu viel eingestrichene Gewinn abgeschöpft werden.

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