München-Neuhausen: Stadt fällt 30 Jahre alten Baum in der Blutenburgstraße

Die kleine Tochter von AZ-Leser Ulrich König hat ihn vor 30 Jahren an der Blutenburgstraße gesät. Jetzt muss er entsetzt ansehen, wie die Stadt den prächtigen Baum gefällt hat.
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Nur ein Stumpf erinnert daran, dass hier bis vor Kurzem noch ein Baum stand.
Daniel von Loeper 3 Nur ein Stumpf erinnert daran, dass hier bis vor Kurzem noch ein Baum stand.
Zwetschgenbaum
Daniel von Loeper 3 Zwetschgenbaum
So prächtig blühte der Baum.
privat 3 So prächtig blühte der Baum.

Neuhausen - Das Mädchen Stephanie vergrub den Kern einer Zwetschge im Rasen neben dem Schild "Blutenburgstraße" – daraus wuchs mitten im urbanen Neuhausen tatsächlich ein zierlicher, netter Pflaumenbaum. 30 Jahre ist das her. Stephanie ist die Tochter von AZ-Leser Ulrich König.

"Er hat die Nachbarn jedes Frühjahr mit seinen weißen Blüten erfreut – jede Zwetschge haben wir liebevoll gezählt", sagt König, der daneben wohnt.

Die Stadt spricht von starkem Pilzbefall

Der 71-Jährige ist traurig. Er hat mit eigenen Augen gesehen wie ein Bautrupp der Stadt, in Orange gekleidet, am 18. Dezember mit Sägen in seiner Straße anrückte. König dachte: "Mein Gott, die werden doch nicht..." – aber er musste wegfahren. Als er in seine Blutenburgstraße zurückkam, war das Bäumchen vor seiner Haustür Ecke Gabrielenstraße weg. Einfach abgesägt.

"Mich regt das so auf. Die Zwetschge war hübsch anzuschauen. Der Baum war ein kleiner Spaß für uns alle hier", beschwert sich der Rentner. "Wie soll ich das bitte meiner Tochter beibringen?" Das Baureferat gibt zu, das Bäumchen am besagten Tag gefällt zu haben. "Starken Pilzbefall am Stamm", nennt die Stadt auf AZ-Nachfrage als Grund. Nun werde man eine Robinie pflanzen. Ulrich König bleibt untröstlich: "Wenn ich mir jetzt den Stumpf ansehe, sieht der aus wie von einer gesunden Zwetschge!", sagt er.

Für die Stadtverwaltung hat der Rentner nur Unverständnis – und sogar einigen Spott: "Wissen Sie, wie ein Baum in Behördensprache heißt? Großgrün. Ein Busch heißt Kleingrün und ein Rasen Begleitgrün – wir sind halt Deutsche, das ist doch alles unmöglich", sagt der Neuhauser traurig.


AZ-Leser Ulrich König. Foto: privat


Einfach selbst etwas an der Straße pflanzen? Soll die Stadt das tolerieren? Was meinen Sie, liebe AZ-Leser? Schreiben Sie uns an leserforum@az-muenchen.de oder per Post: AZ, Leserforum, Garmischer Straße 35, 81373 München.

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