München: Neues Haus am Ulrichs-Platz sorgt für Diskussionen

Neues Haus am Ulrichs-Platz in München sorgt unter Experten für erregte Diskussionen. Inzwischen muss der Entwurf überarbeitet werden.
München - Insgesamt 18 neue Wohnungen sollen am Karl-Heinrich-Ulrichs-Platz bis Ende 2020 entstehen: Das neue Haus soll "schlicht und elegant" wirken. Die Farben werden in grau-beige gehalten. Die Ausstattung: Naturstein im Sockel, hochwertige Fenster aus Holz, Metallblech fürs Dach, so erklärt das Architekt Andreas Schindhelm. Gerade wird die Grube für die Tiefgarage ausgehoben. Vorher stand hier am Platz ein Wohnhaus mit einer Gaststätte.
Dieses Haus ist inzwischen abgerissen worden. Bei der Vorstellung der Pläne des Bauherrn "Real-Treuhand Immobilien Bayern" vor der Stadtgestaltungskommission im Rathaus, hagelte es jedoch Kritik. Architektin Ulrike Lauber, ein Café und nicht Wohnen bis nach ganz unten oder Büros". Sie glaubt, das Haus sei ein Stockwerk zu hoch.
"An so einer schönen Ecke braucht es eigentlich einen Laden, eine Bäckerei, ein Café und nicht Wohnungen."
Ihrem Kollegen Jürg Sulzer gefällt der Dachabschluss nicht: "Der macht das Haus unfertig für mich", bemängelt er. Architektin Karin Schmid, die sich mit ihren Studierenden eingehend mit dem Thema "Wohnen im Erdgeschoss" auseinandergesetzt hat, erklärt: "Bei dem Haus habe ich jetzt schon das Gefühl, dass im Erdgeschoss die Rollläden immer unten sind."
Fazit der Expertenrunde im Rathaus: Bei der Abstimmung empfiehlt die Stadtgestaltungskommission dem Architektenehepaar Andreas und Nicola Schindhelm einstimmig: das Erdgeschoss zu einem Hochparterre zu erhöhen, den Dachabschluss zu überarbeiten und die geplante Gaube zu überdenken – da das Gebäude insgesamt zu hoch erscheine.
Das Bauprojekt für den kleinen Platz liegt jetzt auf "Wiedervorlage" – die Kommission will bei der nächsten Sitzung sehen, wie das Büro Schindhelm Architekten ihre Anregungen für das neue Wohnhaus aufgenommen hat.
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