München-Milbertshofen: Olympia-Busbahnhof soll zum Museum werden
Milbertshofen/Am Hart - Der alte Olympia-Busbahnhof am Brundageplatz: Hier braucht's mehr als nur etwas Politur. Seitdem die U3 bis zum Olympiazentrum fährt, hat die Busschleife ausgedient und modert nur noch vor sich hin.
Wer sich nur ein bisschen mit der Münchner U-Bahngeschichte auskennt, der weiß: U3 zum Olympiazentrum – das ist schon mehr als nur ein paar Jährchen her. Zur 50-Jahr-Feier der Olympischen Spiele von 1972 will sich der Olympiapark aber besonders herausputzen. Auch am Busbahnhof tut sich deshalb inzwischen was.
Drei Optionen fürs mögliche Olympiamuseum
Die Olympiapark-GmbH und der Stadtrat sind sich im Grunde einig, dass am alten Busbahnhof ein Olympiamuseum entstehen soll. Die Pläne für ein Seniorenheim auf dem Gelände sind dagegen so gut wie vom Tisch. Der Grund: die Statik. Der darunterliegende U-Bahn-Tunnel trägt einfach keine schweren Aufbauten – ein kleines Museum aber schon.
Nächste Woche will der Stadtrat nun entscheiden, wie das Olympiamuseum aussehen soll. Zur Wahl stehen drei Optionen: ein Kubus, ein "schwebender Block" und eine Lösung mit überwiegend unterirdischen Ausstellungsräumen.

Busbahnhof ist denkmalgeschützt
Das unterirdische Museum hätte den Vorteil, dass das Erscheinungsbild an der Oberfläche weitgehend unverändert bleiben würde. Das hätte durchaus etwas für sich: Als Teil des Olympiaparks ist der Busbahnhof nämlich denkmalgeschützt. Je kleiner die Eingriffe, umso leichter lassen sich Änderungen also wohl durchsetzen.

Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) befürwortet deshalb auch die unterirdische Variante. Der Busbahnhof soll nach dem Umbau schließlich ein angemessenes Entrée für den Olympiapark sein. Wenn sich da zusätzliche Bauten in den Weg stellen, ist das kontraproduktiv.
Sollte diese Variante kommen, könnte das Bahnhofsdach wohl komplett erhalten bleiben. Unter dem Dach würden verglaste Räume entstehen, in denen dann ein Café, ein Infozentrum, Ausstellungsräume und die Abgänge zum unterirdischen Museum unterkommen könnten.
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Stadt will zunächst die Kostenschätzungen abwarten
Natürlich ist unterirdisches Bauen immer ein bisschen teurer. Man wird sich deshalb auch erst einmal die Kostenschätzungen anschauen müssen, sagt Strobl. "Wichtig ist aber, dass die scheußliche Situation da am Olympiazentrum endlich verbessert wird", sagt Walter Zöller, der oberste Planungspolitiker der CSU-Fraktion.
Stadtbaurätin Elisabeth Merk (parteilos) gibt sich zuversichtlich, dass der Busbahnhof spätestens zum olympischen Jubiläum 2022 ein neues und vor allem schöneres Gesicht haben wird. Schon Anfang des nächsten Jahres soll für das Olympiamuseum ein Architektenwettbewerb ausgelobt werden. Ein halbes Jahr später soll der Siegerentwurf feststehen. Und mit den Bauarbeiten soll’s dann Ende 2020 losgehen. Mit etwas Glück ließe sich Mitte 2022 dann das Eröffnungsbändchen durchschneiden – rechtzeitig zum 50-jährigen Bestehen des Olympiaparks.
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