München-Haidhausen: AZ-Stadtspaziergänger in der Kirchenstraße
Die Kirchenstraße in Haidhausen ist kurz, vielfältig – und hat eine Kirche, die Dauerbaustelle ist. AZ-Stadtspaziergänger Sigi Müller war da.
Haidhausen - Schlendert man durch die Kirchenstraße, hat man an einigen Ecken das Gefühl, dass die Zeit irgendwann stehengeblieben ist. Schon gleich am Anfang der Straße, beim Max-Weber-Platz, nach dem kleinen Kiosk: eingewachsene Häuser. Viel grün.
Rechts vorbei am Johannisplatz mit der seit langem eingerüsteten Kirche, bei der man sich fragt: Arbeitet da eigentlich irgendwann noch mal wer? Oder ist der Kirche das Geld ausgegangen? Es mag ja sein, dass zu Beginn einmal eine Renovierungsabsicht bestanden hat – jetzt macht sie zumindest einen Gerüstbauer glücklich. Sehr, sehr glücklich.
Ein Stück weiter, auf der linken Seite, kommt das Paros, der legendäre Grieche. Ein Museum gibt es – dann stehen wir vor der alten Haidhauser Kirche. Bänke auf dem Platz davor laden zum Sitzen ein und man kann sich in aller Ruhe die Straße anschauen. Gegenüber drücken sich kleine Herbergshäuschen aneinander. Natürlich steht alles unter Denkmalschutz, wie viele andere Gebäude in der Straße auch. Selten habe ich eine so relativ kurze Straße mit so unterschiedlicher Architektur gesehen.
Café "Friends": Auf einen Drink mit Familiengeheimnis
Schöne, große alte Gründerzeit-Gebäude mit kunstvoll gestalteten Fassaden und weiter oben ein komplettes Neubaugebiet mit moderner Architektur. Auch sehr gemütlich das Café "Friends". Zur Begrüßung gab’s ein kleines Getränk, bestehend aus Maracuja, ein bisschen Alkohol, gemischt mit einem Familiengeheimnis, serviert von der netten Wirtin. Das Ende der Kirchenstraße: Rechts ein Eckgebäude, in dem heute das Pad Thai die Gäste mit asiatischer Küche verwöhnt.
Der Max-Weber-Platz in Haidhausen: Ein Platz für Zwei
Hier war vor vielen Jahren die Unterfahrt. Damals bin ich einmal in eine Free-Jazz-Jam-Session geraten. Zunächst habe ich gedacht, dass die Musiker sich noch einspielen, ähnlich wie im Orchestergraben vor einem klassischen Konzert, wo alle durcheinander spielen und jeder seinen Part noch einmal durchgeht. Irgendwann aber klatschte das Publikum und ich merkte, dass das Konzert bereits begonnen hatte. So vielseitig kann Musik sein.
In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller
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