München-Haidhausen: Augustiner gibt die Pläne für das Maxwerk auf

Haidhausen - Es ist ein abruptes Ende eines Dauer-Streits: Die Augustiner Brauerei hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass sie ihre Pläne für eine Gastronomie im Maxwerk an der Isar aufgibt. Der Widerstand in Lokalpolitik und Bevölkerung sei zu groß gewesen, die verschlankte Lösung ohnehin kaum rentabel.
Bei der Brauerei möchte man sich am Tag danach nicht mehr näher zu dem Thema äußern, im Bezirksausschuss ist man hoch erfreut über die Entscheidung. "Es ist sehr beachtlich, dass die Brauerei hier eingelenkt hat", sagt Nikolaus Haeusgen (CSU). "Ein Sieg der Vernunft, nicht der Spaßbremsen, wie es immer heißt". Ihm ist es wichtig, zu betonen, dass man keinesfalls gegen Gastronomie und für Grabesruhe im Viertel sei. In dem Fall gebe es einfach eine ganze Reihe von sachlichen Gründen dagegen. Darüber habe im BA stets große Einigkeit geherrscht bei CSU und SPD und auch beim Großteil der Grünen.
"Wenn in einem Gremium mit 27 Leuten immer 18 oder 19 über alle Fraktionsgrenzen hinweg einer Meinung sind, dann könnten auch Politiker wie Herr Pretzl und Herr Schmid mal darüber nachdenken, ob sie nicht falschliegen", sagt Haeusgen. Der Bürgermeister und der CSU-Rathaus-Chef hatten sich zuletzt vehement für die Augustiner-Lösung eingesetzt. Pretzl kommentierte die Entscheidung auf Twitter: "Leider dominieren die, die am lautesten schreien, immer mehr die öffentliche Debatte. Bleibt München lebenswert, wenn die Bedenkenträger immer durchkommen?"
Gastro im Maxwerk: Gibt es bald eine neue Ausschreibung?
Auf Nachfrage erklärt Pretzl, er sei nicht überrascht von dem Ausgang, "so wie sich da einige aufgeführt haben". Es sei aber "einfach schade. Das war ein sehr gutes innovatives und sympathisches Projekt."
Ist das Thema Maxwerk jetzt wirklich vom Tisch? Haeusgen befürchtet, dass es bald eine neue Ausschreibung gibt. Der Standpunkt des BA werde sich aber kaum ändern. Auch Pretzl sagt, theoretisch sei es möglich, dass die Stadtwerke sich für eine weitere Ausschreibung entschieden. Es gebe eine große Mehrheit im Stadtrat. "Das repräsentiert den Willen der Stadtgesellschaft doch weit besser, als diese 20 Leute".
Haeusgen erklärt, der BA sei nie gegen ein kleines Café an dieser Stelle gewesen. "Der Stadtrat hat in seinem Isarrahmenplan selbst festgelegt, dass dort höchstens ein kleines Café denkbar wäre", sagt er.
Die Stadtwerke, so sagt er, sollten jetzt handeln, "die Turbine im Inneren wirft Stunde um Stunde Geld ab, es ist unerhört und ein Skandal, dass die Stadtwerke das Gebäude so verkommen lassen."