München - Fliegerbombe in der Ungererstraße ist erfolgreich entschärft

Schwabing - Bei Bauarbeiten ist am Donnerstag in München eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe gefunden worden. Am Samstagmittag wurde das Weltkriegsrelikt aus amerikanischer Produktion erfolgreich entschärft.
+++ Auf Wiedersehen +++
Damit beenden wir unsere Berichterstattung über die Schwabinger Fliegerbombe und bedanken uns fürs Mitlesen.
+++ Details zur Entschärfung +++
Insgesamt dauerte die Entschärfung 45 Minuten. Ursächlich war der deformierte Zünder an der Spitze der Bombe, sodass sich dieser nicht herausdrehen ließ. "Da mussten mein Kollege und ich zaubern", sagte Sprengmeister Roger Flakowksi nach der erfolgreichen Entschärfung. Bei dem Sprengkörper handelt es sich um eine 250-Kilo-Bombe aus amerikanischer Produktion.
+++ Bombe ist erfolgreich entschärft +++
Die Fliegerbombe in der Ungererstraße wurde von Sprengmeister Roger Flakowksi erfolgreich entschärft. Die Sperrungen werden wieder aufgehoben.
+++ Entschärfung beginnt +++
Knapp anderthalb Stunden früher als gedacht, wird die Bombe um 12:30 Uhr entschärft. Der Luftraum über der Fundstelle ist gesperrt. Der Sprengmeister Roger Flakowksi geht in diesen Minuten an die Arbeit.
+++ Einsatzkräfte zufrieden +++
Die Räumung der Sperrzone ist so gut wie abgeschlossen. Die Einsatzkräfte sind aktuell vollauf zufrieden: "Wir liegen sehr gut in der Zeit.". Dank des schönen Wetters werden auch die eingerichteten Betreuungsstellen nicht wirklich gebraucht. Nach AZ-Informationen sind lediglich 14 Menschen im Willi-Graf-Gymnasium. In der Riesstraße befinden sich acht Personen.
+++ Sperrung der A9 und U6 wird vorbereitet +++
Unmittelbar vor der Entschärfung des Sprengkörpers wird das Teilstück der A9 zwischen Frankfurter Ring und Schwabing komplett gesperrt und die U6 stellt zwischen Dietlindenstraße und Studentenstadt den Betrieb ein. Derzeit laufen die Vorbereitungen für diese Maßnahmen. Zusätzlich kreist der Polizeihubschrauber über dem Viertel, um zu sehen, ob wirklich alle Bewohner aus ihren Häusern sind.
+++ Entschärfung wohl erst um 14 Uhr +++
Ursprünglich sollte der Sprengkörper um 13 Uhr entschärft werden, doch der neueste Plan lautet jetzt, das erst gegen 14 Uhr die 250-Kilo-Bombe entschärft werden soll. Die Gründe dafür sind derzeit unbekannt. Der zeitpunkt könnte sich auch noch einmal verschieben.
+++ Mehrere hundert Einsatzkräfte vor Ort +++
Im Rahmen der Entschärfung der Fliegerbombe sind 250 Feuerwehrleute rund um die Ungererstraße im Einsatz. 200 davon stammen von der Freiwilligen Feuerwehr und 50 sind von der Berufsfeuerwehr. Hinzu kommen 75 Personen vom THW, 44 vom Rettungsdienst, und 18 Personen von der MVG. Die Polizei ist mit 295 Beamten im Einsatz.
+++ Einsatzkräfte ziehen erste Bilanz +++
Die Räumung der Sperrzone ist bald abgeschlossen. "Die Leute spielen gut mit", loben die Einsatzkräfte die Bewohner der Sperrzone für ihre Kooperation bei der Räumung. Viele Bewohner haben sich offenbar schon am Freitag auf den Weg aus ihren Wohnungen gemacht, sodass es schneller als gedacht voran geht.
+++ Sprengmeister optimistisch +++
Roger Flakowski hat die Aufgabe den 250-Kilo-Sprengkörper zu entschärfen. "Es handelt sich um einen konventionellen Zünder. Ich erwarte keine Schwierigkeiten", sagte der Sprengmeister der AZ. Auch Gottes Segen hat Flakowski, den der griechisch-orthodoxe Priester Apostolos Malamoussis segnete ihn. Dafür versprach Flakowski, dass er den Teufel (die Bombe, Anm. d. Red.) austreiben werde.
+++ "Da bleibt das Herz stehen" +++
Der AZ-Reporter vor Ort hat mit dem Baggerfahrer gesprochen, der die Bombe entdeckt hat. Tobias Schmuck sagte: "Im ersten Moment fühlt es sich an, wie wenn du auf ein Betonplatte triffst. Aber wenn du dann siehst, um was es sich wirklich handelt, bleibt dir das Herz stehen."
+++ Menschen werden in Sicherheit gebracht +++
Gegen 8.30 Uhr haben Feuerwehr und Polizei mit der Räumung des Sperrbereichs gestartet. Nach und nach müssen die Menschen ihre Wohnungen und Häuser räumen. Bis 13 Uhr soll die Maßnahme abgeschlossen sein, um anschließend mit der Entschärfung zu beginnen. Welches Areal von der Evakuierung betroffen ist, sehen Sie auf der Karte der Feuerwehr München. Von der Evakuierung sollen mehrere Tausende Haushalte betroffen sein, wie Sprecher der Feuerwehr der AZ mitteilte. Auch einige Schulen befinden sich im betroffenen Gebiet.
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Einschränkungen bei der U6 und auf der A9
Im Rahmen der Evakuierung und Entschärfung wird es wohl auch zu Einschränkungen im Öffentlichen Nahverkehr kommen – speziell die U-Bahnlinie U6 ist betroffen. Die Haltestellen Alte Heide und Nordfriedhof von 9 bis etwa 12:30 Uhr nicht mehr angefahren. Danach ist die U6 dann komplett gesperrt – und zwar von den Bahnhöfen Dietlindenstraße bis Studentenstadt – ein Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen soll eingerichtet werden. Ab etwa 13 Uhr wird die A9 zwischen den Anschlussstellen München Schwabing und Frankfurter Ring und die Schenkendorfstraße zwischen Leopoldstraße und Dietlindenstraße gesperrt. Diese Bereiche sollte weiträumig umfahren werden – wie lange die Sperrung andauern wird, ist derzeit noch unklar. Der Nordfriedhof bleibt am Samstag komplett geschlossen.
Betreuungsstellen für Betroffene
Spezielle Einrichtungen, in denen die Betroffenen den Tag verbringen können, werden eingerichtet. Von den Bushaltestellen "München Nord/Schwabing" und "Alte Heide" fahren jeweils Shuttle-Busse. Als Betreuungsstellen dienen das Berufsschulzentrum Riesstraße (Riesstraße 30-44) und das Willi-Graf-Gymnasium (Borschtalle 26).
Laut Kampfmittelräumdienst geht von der Bombe derzeit keine Gefahr aus. Deswegen ist die Entschärfung auch für Samstag und nicht schon für Freitag vorgesehen.
Für Fragen wurde ein Infotelefon (089-2353 55555) eingerichtet.
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