München: E-Scooter löst Zimmerbrand mit zehn Verletzten aus!

Milbertshofen - Der elektrisch betriebene Roller war der ganze Stolz des Schülers. Am Mittwochmorgen hing der E-Scooter zum Laden an der Steckdose in seinem Kinderzimmer, als der Akkus plötzlich in Flammen aufging.
"Der Akkus hat sich schlagartig entzündet", sagte Polizeisprecher Deniz Bora. Die Flammen breiteten sich morgens gegen 7 Uhr blitzartig im Zimmer des 15-Jährigen aus und griffen dann auch auf das angrenzende Zimmer in der Wohnung in der Weyprechtstraße über.
Zehn Verletzte bei Brand am Harthof
Als die Feuerwehr eintraf, schlugen die Flammen meterhoch aus zwei Fenstern in der zweiten Etage des neunstöckigen Mietshauses. Auch eine Wohnung im darüberliegenden Geschoss wurde durch Hitze, Ruß und Rauch in Mitleidenschaft gezogen.

Feuerwehrleute drangen über das Treppenhaus zur Wohnung vor. Ein zweiter Löschtrupp bekämpfte die Flammen von außen über ein Drehleiterfahrzeug. 93 Bewohner konnten sich selbst ins Freie retten. Sanitäter betreuten sie vor dem Haus. Zehn Menschen wurden wegen leichter Rauchgasintoxikation behandelt, zwei von ihnen kamen vorsorglich ins Krankenhaus.
Akku von E-Scooter löst Brand aus
Feuerwehr und Polizei schätzen den Sachschaden am Gebäude auf rund 200.000 Euro. Brandfahnder haben die Ermittlungen übernommen. Handys, Laptops, Elektro-Roller – viele dieser Geräte verfügen über Lithium-Batterien. Sie können brandgefährlich sein – vor allem wenn sie durch äußere Einwirkung beschädigt sind oder zu lange etwa Sonnenhitze ausgesetzt waren.
"Die Akkus sind sehr schwer zu löschen", erklärt ein Sprecher der Berufsfeuerwehr. Am besten ließen sich die Flammen mit Löschsand, Pulverschaum oder Löschdecken bekämpfen. Der Einsatz von Wasser kann dagegen zur Explosion führen.
Akku-Brände: Fälle aus München und dem Umland
Anfang Mai hat ein E-Scooter in einem Hotel am Weichandhof in Obermenzing einen Brand ausgelöst. Ursache war laut Polizei und Feuerwehr ein technischer Defekt beim Laden. Eine dreiköpfige Familie kam mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus.
Im April setzte ein technischer Defekt an einem Lastenrad, das unter einem Hochparterrebalkon am Kölner Platz abgestellt war, einen Brand aus. Die Flammen griffen auf den Balkon über und richteten rund 50.000 Euro Schaden an.
Wenige Tage zuvor hatte der Akkus eines Fahrradtaxis einen Brand verursacht. Die Rikscha war in einer Wohnung am Carl-Orff-Bogen (Freimann) abgestellt. Wieder passierte es beim Aufladen des Akkus. Der Rikscha-Besitzer (44) wollte die Flammen mit Wasser löschen, woraufhin der Akkus explodierte. Drei Hausbewohner erlitten leichte Rauchvergiftungen.
In Utting am Ammersee explodierte im August der Akkus eines ferngesteuerten Modellautos und löste dabei einen Garagenbrand aus.
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