München-Bogenhausen: Aus RTW gestürzt - Mann attackiert Retter und stirbt - LKA ermittelt

Bogenhausen - Gerufen worden war die Polizei am Sonntagnachmittag, weil Zeugen einen halbnackten und hilflos wirkenden Mann in einer Einfahrt in der Elektrastraße bemerkt hatten. Eine Streife sah sich die Situation vor Ort an und verständigte den Rettungsdienst, dessen Besatzung den Mann zur Abklärung in eine Klinik fahren sollte.
Polizeiliche Maßnahmen waren weiter nicht erforderlich - erst einmal. Denn rund 40 Minuten später meldete die Rettungswagenbesatzung, dass der Mann sie gerade mit einem spitzen Gegenstand attackiert habe und aus dem RTW geflüchtet sei.
Mann greift Retter an und spring aus RTW
Mehrere Streifen fahndeten nach dem Patienten, schließlich konnte er an der Leopold-, Ecke Johann-Fichte-Straße entdeckt werden. Dieses Mal fesselten ihn die Beamten und brachten ihn erneut in den Rettungswagen.
Doch dem Mann gelang es, sich aus der Fixierung zu befreien. Sofort ging er auf einen Polizisten los, der ihm RTW stand, und biss diesem in den Oberschenkel. Es kam zu einem Gerangel, in folge dessen beide aus dem noch stehenden Rettungswagen stürzten. Weil sich der Mann nun kurzzeitig beruhigte, begannen die Sanitäter, ihn auf der Straße weiter medizinisch zu versorgen. Doch auch dagegen wehrte sich der Mann wenig später vehement - kurz darauf erlitt er einen Atemstillstand.
LKA ermittelt: Münchner (40) stirbt nach Atemstillstand
Die Polizeibeamten und der Notarzt begannen sofort mit der Reanimation. Wenige Stunden später verstarb der Mann dann in einer Klinik. Eine Obduktion am Montagnachmittag sollte klären, was die genaue Todesursache ist. Doch laut Polizei stehen noch weitere Gutachten aus. Nach dem vorläufigen Obduktionsergebnis liegt kein Fremdverschulden vor, teilten die Beamten am Montagnachmittag mit.
Da der Mann keinerlei Ausweispapiere bei sich hatte, waren seine Identität und sein Alter zunächst noch unklar. Am Montagnachmittag bestätigte die Polizei dann, dass es sich um einen 40-jährigen Münchner handelte.
Ob der Atemstillstand im Zusammenhang mit den polizeilichen Maßnahmen steht, wird nun vom Bayerischen Landeskriminalamt in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft München I untersucht.