München: Bei Streit gezündelt - Mutmaßlicher Brandstifter schweigt

Berg am Laim - Worum der Streit ging? Schwer zu sagen, wenn sich die Streitenden in Schweigen hüllen. Der Angeklagte (32) macht von seinem Recht Gebrauch, nichts zu den Vorwürfen sagen zu müssen. Und seine Verlobte (37), mit der er an jenem 21. April des vergangenen Jahres offenbar in Streit geriet, muss als Angehörige ihren Verlobten ebenfalls nicht belasten.
Das Resultat des rätselhaften Streits um zwei Uhr morgens war jedenfalls ein Mordsschrecken für alle Bewohner des Mehrfamilienhauses in Berg am Laim. Can G. (Name geändert) räumte laut Anklage so richtig auf. Aus dem Fenster im zweiten Stock flogen ein Stuhl, ein Flachbildfernseher und Geschirr. Mit der entsprechenden Lärmentwicklung.
"Das war wie in einem Zombie-Film"
Eine Sanitäterin, die mit einem Kollegen als erste am Ort war, berichtet, dass die Verlobte im Schlafanzug und mit einem Blutfleck auf der Hose aus dem Haus kam und auf sie zuging. "Das war wie in einem Zombie-Film", beschreibt sie ihren Eindruck. Die Frau stand offensichtlich unter Schock.
Nach dem Grund gefragt, habe die Frau nur etwas von Trennungsstreit gesagt, ohne genauer zu werden, berichtet die Sanitäterin im Zeugenstand. Der alkoholisierte Mann soll dabei selber immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen haben.
Wohnung war monatelang nicht bewohnbar
Noch während sich seine Verlobte mit den Sanitätern unterhielt, tobte ihr Verlobter in der Wohnung weiter. Laut Anklage setzte er die Couch in Brand. Gang, Küche, Wohnzimmer brannten vollständig aus. Die Wohnung war mehrere Monate nicht bewohnbar. Der Schaden: 70.000 Euro.
Der Sanitäter berichtet im Zeugenstand, dass er beim Eintreffen am Tatort ein Pfeifen hörte: "Wie von einem Feuermelder." Kurz danach kam Can G. aus dem Haus gerannt und rief" Feuer, Feuer, es brennt!"
Polizisten überwältigten den Mann und nahmen ihn fest. Immerhin: Die Hausbewohner konnten rechtzeitig das Gebäude verlassen.
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