München: Bahnhof in Pasing bekommt ein Fahrradparkhaus
Pasing - In Pasing sein Radl am Bahnhof abstellen – da braucht man Zeit, gute Nerven und ein wenig Glück. Die Plätze sind knapp, die Fahrräder stehen dicht an dicht und kreuz und quer. Der Bahnhof ist mit täglich 100.000 Fahrgästen einer der größten in ganz Bayern. Besonders im Sommer kommen da schon ein paar Radl zusammen, die vorhandenen rund 2.200 Stellplätze sind besonders in der warmen Jahreszeit fast immer voll. Das soll besser werden – durch ein Radlparkhaus.
Der Bundestag hat dafür am Mittwoch die Förderung lockergemacht. 4,5 Millionen Euro hat der Haushaltsausschuss für das Fahrradprojekt am Bahnhof München-Pasing freigegeben. Für den Münchner Bundestagsabgeordneten Sebastian Roloff (SPD) ein Grund zur Freude: "Es entstehen mehr als 1.000 Stellplätze, eine E-Ladestation, eine Service- und Reparaturstation und für mich ein echtes Highlight: eine Fahrradwaschanlage! Ich freue mich außerordentlich, dass dieses Projekt in meinem Betreuungswahlkreis realisiert werden kann."
Bahnhof München-Pasing: Radlparkhaus mit Sonnenenergie
Neben Stellplätzen für klassische Fahrräder sollen auch einige für Lastenfahrräder sowie für Fahrradanhänger entstehen. Das Radlparkhaus soll außerdem eine eigene PV-Anlage bekommen. Geplant ist, noch Ende des Jahres mit dem Bau anzufangen. "Das Projekt ist am Bahnhof München-Pasing, den drittgrößten Bahnhof in ganz Bayern, bestens aufgehoben. Es wird sicherlich für viele den Umstieg auf den ÖPNV sowie das Rad attraktiver machen und ist somit ein echter Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz sowie die Lebensqualität in unserer Stadt", so Roloff.
Über mehr Radlparkplätze freut sich auch Frieder Vogelsgesang (CSU) vom Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing sehr - auch wenn er von der Förderung erst durch den Anruf der AZ erfährt. "Da sind wir natürlich total begeistert wenn wir ein Radlparkhaus bekommen", sagt er. Es brauche dringend eine geordnete Entwicklung für die Fahrradproblematik.
Parkhaus in Pasing: Mehr Stellplätze führen zu mehr Fahrrädern
"Die Leute stellen die Räder aus der Not heraus überall hin. Da müssen auch immer wieder Bäume herhalten", erzählt er. Eigentlich bräuchte es 2.000 bis 3.000 neue Stellplätze, ist der BA-Vorsitzende überzeugt. "Das verhält sich wie bei einem Schwamm. Die Plätze werden quasi aufgesaugt, besonders in der Zukunft durch das neue Stadtquartier an der Paul-Gerhardt-Allee", so Vogelsgesang.
Derweil ist der BA-Vorsitzende gespannt, wie es weitergeht und wie das Parkhaus aussehen soll: "Wir setzen uns schon lange für eine Verbesserung ein, es gab schon unterschiedliche Ansätze. Toll, wenn nun etwas passiert, dass sich die Situation am Nordausgang verbessert."
Staat fördert Radlparkhaus am Bahnhof München-Pasing mit 4,5 Millionen
Auf Twitter verlieh am Mittwoch auch gleich Dieter Janecek, Bundestagsabgeordneter der Grünen aus dem Münchner Westen, seiner Freude Ausdruck über die freigegebenen Fördermittel.
"Fahrräder sind die platzsparendste, günstigste und gesündeste Form der Mobilität für kurze Wege. Wir brauchen eine sichere, attraktive Fahrradinfrastruktur, mit der die Radfahrer schnell und ohne Gefahren ihre täglichen Wege zurücklegen können. Ausreichend attraktive, wettergeschützten und sicheren Fahrradabstellplätze sind dafür zentral. Deshalb freue ich mich, dass das Fahrradparkhaus in München-Pasing mit 4,5 Millionen gefördert wird und jetzt kommt!", so Janecek.
Auch seine Kollegin Jamila Schäfer, Landesgruppenchefin der Grünen-Bundestagsabgeordneten aus Bayern und Mitglied im Haushaltausschuss, findet: "Um die Verkehrswende in Bayern voranzubringen, muss Bus, Bahn und Fahrradfahren attraktiver werden. Darum verbessern wir jetzt auch mit Bundesmitteln die notwendige Infrastruktur."