Motorrad-Raser 26 Mal in drei Monaten geblitzt

Wenn ein Blitzer ein Foto eines Verkehrssünders macht, beginnt für die Polizei die Arbeit: Sie muss den Fahrer identifizieren. Bei einem Motorradfahrer, der im Richard-Strauss-Tunnel zu schnell war, fiel das zunächst gar nicht so leicht.
von  Ralph Hub
Insgesamt 26 solcher Fotos schossen die Blitzer im Richard-Strauss-Tunnel von dem Raser.
Insgesamt 26 solcher Fotos schossen die Blitzer im Richard-Strauss-Tunnel von dem Raser. © Polizei München

Abgerechnet wird zum Schluss – nicht nur am Abend in der Kneipe, sondern auch bei der Verkehrssünderdatei in Flensburg. Für einen Motorrad-Fan (26) aus München werden seine Extratouren im Richard-Strauss-Tunnel ganz schön teuer. Die Schilder mit dem Hinweis Tempo 60 hielt der Münchner ganz offensichtlich nur für einen Witz. Auf seiner Honda CBR 600 bretterte er mit Vollgas durch die Röhre. Prompt wurde er von einer der Messanlagen geblitzt.

Statt es beim nächsten Mal langsamer anzugehen, drehte der Biker wieder auf: Insgesamt 26 Mal ließ er sich blitzen innerhalb von drei Monaten. Jedes Mal war er zwischen 26 und 56 Sachen zu schnell. Konsequenzen fürchtete er offenbar nicht. Er vertraute darauf, dass auf den Fotos sein Kennzeichen nicht zu erkennen ist. Doch die Polizei entdeckte im Lauf der Wochen ein Muster und legte sich auf die Lauer. Bei der letzten Fahrt wurde er erwischt.

„Die einzelnen Verstöße werden addiert“, sagt Polizeisprecher Carsten Neubert. Im Fall des 26-Jährigen macht das: 47 Punkte in Flensburg, bereits bei acht Punkten ist der Führerschein weg. Dazu 4180 Euro Geldstrafe und zwei Monate Fahrverbot.

Weil er den Schein erst eineinhalb Jahre hat, ist der Münchner noch in der Probezeit. Das KVR prüft, ob er lebenslänglich gesperrt wird. Der Depperltest, die Medizinisch-Psychologische Untersuchung, ist ihm sicher. Warum er sich absichtlich blitzen ließ, verriet er bisher nicht.

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