Leiche in Wohnung entdeckt: Was geschah in der Leonrodstraße?

Neuhausen - Was ist im Haus in der Leonrodstraße 31 geschehen? Diese Frage beschäftigt die Mordkommission der Münchner Polizei, nachdem dort am Freitag die Leiche eines 49-jährigen Kroaten in dessen Wohnung entdeckt wurde.
Zuvor hatte sich am Freitagnachmittag die Tochter des Mannes bei der Polizei gemeldet. Sie machte sich Sorgen, da sie ihren Vater seit dem 14. Oktober nicht erreichen konnte. Das sei ungewöhnlich, obwohl der Kontakt generell eher lose gewesen sei, so die Aussage.
Leiche in Wohnung: Mordkommission ermittelt
Die Polizei fuhr daraufhin zum Appartement des Mannes in der Leonrodstraße 31. Da auf Klingeln niemand reagierte, wurde die Feuerwehr gerufen. Die verschaffte sich mittels Drehleiter über den Balkon Zutritt zu der Ein-Zimmer-Wohnung.

Die Feuerwehr musste diesen Weg wählen, weil die Tür nicht aufging. "Aus technischen Gründen", erklärte der Leiter der Mordkommission, Stephan Beer, am Montag.
Umfangreiche Spurensicherung in der Wohnung
Der 49-Jährige lag leblos auf dem Boden – offenbar ermordet. Die Kripo übernahm die Ermittlungen. "In der Wohnung hat den ersten Ermittlungen zufolge nichts gefehlt", sagt Beer.
Das Appartement habe einen aufgeräumten Eindruck gemacht, bislang gibt es wohl keinerlei Hinweise auf einen Kampf oder ähnliches. Die Obduktion des Mannes am Samstag ergab dann, dass Gewalt gegen den Oberkörper die Todesursache war. Somit war klar: es handelt sich um ein Tötungsdelikt. "Es gibt auch Blutspuren am Tatort", sagte Beer. Nach AZ-Informationen wurde der 49-Jährige erstochen.
Mord in Neuhausen: Nachbarn bemerkten nichts
Die Mordkommission befragte Nachbarn und Anwohner, jedoch hatte keiner etwas bemerkt. "Wir haben natürlich Spurenansätze", so Beer. Die Auswertung der Spurensicherung dauere aber noch an.
Klar ist: Der 49-Jährige ist polizeibekannt – wegen Körperverletzungsdelikten und Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung. Und er war dem Alkohol wohl nicht abgeneigt.
In dem kleinen Appartement lebte er alleine. Den oder die Täter muss er also hereingelassen haben. Die Polizei grenzt den Tatzeitraum auf den 17. Oktober bis 5. November ein. Genau in den drei Wochen also, in denen der Kontakt des 49-Jährigen zu seinen Angehörigen abbrach.
"Wir ermitteln gegen unbekannt", erklärte Beer. Er und seine Kollegen hoffen nun auch auf Zeugenhinweise.
Zeugenaufruf: Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Leonrodstraße, Landshuter Allee und Albrechtstraße Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten? Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.