Moosach: DHL-Fahrer klaut 69 Pakete - 7.000 Euro Schaden
Moosach - Dass Pakete nicht immer zu dem Zeitpunkt ankommen, zu dem sie angekündigt werden, wissen wahrscheinlich alle, die schonmal von sechs Uhr Früh bis abends um acht auf eine Lieferung gewartet haben und dann den "Wir konnten Sie leider nicht antreffen"-Zettel im Briefkasten finden.
Dass aber ein Paketzusteller die Pakete einfach selber behält, anstatt sie zuzustellen, dürfte auch eher selten sein. Genau so ein Fall hat sich nun in Moosach zugetragen.
Bereits im April vergangenen Jahres fiel einem Sicherheitsbeauftragten des Versanddienstleisters DHL auf, dass in einem Zustellungsbezirk wiederholt Pakete nicht ankamen.
Präpariertes Packerl als Diebesfalle
Der Verdacht richtete sich schnell auf den zuständigen 28-Jährigen Paketzusteller des Bezirks. Um zu beweisen, dass der Fahrer die Pakete klaut, stellte ihm das Unternehmen eine sogenannte Diebesfalle. Der Sicherheitsbeauftragte präparierte ein Paket, das an ein eine bestimmte Adresse gehen sollte. Als dieses nicht wie geplant ankam, schnappte die Falle zu.
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Der Sicherheitsbeauftragte stellte den Paketzusteller zur Rede und durchsuchte seinen Dienstwagen. Dazu wurde nicht einmal ein Durchsuchungsbefehl benötigt, da das DHL-Auto Firmenbesitz ist. Im Auto konnten vier geöffnete Verpackungen und ein geöffneter Briefumschlag aufgefunden werden, sowie diverse ausgefüllte Lieferscheine.
69 Pakete mit teurem Inhalt entwendet
All das reichte, um die Polizei zu verständigen, die dann den 28-Jährigen und seine Wohnung untersuchte. Dort wurden Hinweise auf 34 Diebstähle seitens des DHL-Fahrers gefunden. In seiner Vernehmung legte der 28-Jährige ein Geständnis ab, wollte aber nicht für alle Fälle verantwortlich sein.
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Nach umfangreichen Ermittlungen gehen die ermittelnden Beamten inzwischen davon aus, dass der ledige Zusteller insgesamt 69 Pakete entwendet hat. Zwischen dem 8. April 2015 und dem 1. Januar 2016 klaute er die Packerl. In diesen befanden sich hauptsächlich Kleidung, Elektronik und Modeschmuck im Wert von circa 7000 Euro.
Dennoch: Wenn demnächst mal ein Paket nicht ankommt, dann bleibt es wahrscheinlicher, dass man einfach an dem Tag nicht rechtzeitig zu Hause war.