Mörder vom Isarufer: Wer tötete Domenico L.?

Ein Unbekannter spuckt eine Radlerin an. Und sticht dann ihren empörten Verlobten Domenico L. nieder. Auch am Donnerstag fehlt noch jede Spur vom Täter. Die Polizei bittet um Mithilfe
München - Der Regen hat die Blutflecken weggewaschen. Das rot-weiße Absperrband der Polizei umspannt den Tatort noch. An einen Baum haben Freunde weiße und rosafarbene Rosen gelehnt. Im knöchelhohen Gras neben dem Geh- und Radweg an der Isar flackern Grablichter. „Always with us“, lautet die Botschaft an den schmerzlich vermissten Freund.
Wer der Messerstecher ist, der den 31 Jahre alten Domenico L. am Dienstagabend an der Isar brutal niederstach und so schwer verletzte, dass er kurze Zeit später im Krankenhaus starb, war am Donnerstag noch völlig unklar.
Die Beschreibung der Verlobten, die dem Mann erst nur sehr kurz und dann aus großer Entfernung sah, ist nicht sehr detailliert. Demnach war der Mörder ihres Verlobten etwa 35 Jahre alt und höchstens 1,75 Meter groß. Er hatte dunkle, glatte, kurze Haare und dunkle Kleidung und trug eine schwarze Umhänge- oder Aktentasche bei sich.
Die Mordkommission ( 29100) bittet alle Passanten, Autofahrer und Radfahrer, die am Tatabend in der Nähe waren, etwas beobachtet haben oder Angaben zum Täter machen können, sich zu melden – auch diejenigen, die meinen, bereits von der Polizei erfasst worden zu sein. Aus der Entfernung wirkte das Verbrechen auf offener Straße auf manche Augenzeugen vielleicht wie ein Radunfall.
Für die Kripo ist es der zweite Mord in diesem Jahr, bei dem Täter und Opfer keine Beziehung zueinander hatten – was die Ermittlungen meist extrem aufwändig macht. Ob der Täter DNA-Spuren hinterließ, wird noch untersucht. Markus Kraus gab sich aber zuversichtlich: „Den anderen Mord haben wir auch geklärt.“
Sie war – wie offenbar Domenico L. – ein zufälliges Opfer. Oder: einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.