Mitten in Bogenhausen: Hier entsteht Münchens erste Käse-Manufaktur

Käse wird in München (mit nur einer Ausnahme) nicht mehr herstellt. Drei junge Betreiber wollen das ändern und bauen in der Prinzregentenstraße eine Metzgerei zur Käserei um. Viele Sorten der "Münchner Käse Manufaktur" haben schon jetzt Fans.
von  Ruth Frömmer
Johannes Klappacher (l.) und Sebastian Kreuels wollen im Spätsommer die Käse-Manufaktur eröffnen. Momentan herrscht noch Baustelle.
Johannes Klappacher (l.) und Sebastian Kreuels wollen im Spätsommer die Käse-Manufaktur eröffnen. Momentan herrscht noch Baustelle. © Sigi Müller

Bogenhausen - Vor knapp zwei Jahren hat die AZ zum ersten Mal den Käse von Sebastian Kreuels, Johannes Klappacher und Franz Stuffer probiert. Ihre "Münchner Käse Manufaktur" war gerade erst entstanden. Per Crowdfunding fingen sie an, ihr Unternehmen auf professionelle Beine zu stellen.

Der Plan: eine gläserne Käse-Manufaktur in der Stadt. Käse wird – abgesehen von Mozzarella am Baldeplatz – in München nämlich schon lange nicht mehr hergestellt.

Per Crowdfunding haben die Käserei-Gründer das Startkapital gesammelt

Das Crowdfunding war ein voller Erfolg. Die Männer sammelten sogar mehr Geld ein, als sie sich erhofft hatten. Das war auch gut so, denn die Suche nach einer passenden Immobilie gestaltete sich äußerst schwierig und langwierig.

Aber nun wird der Traum von der gläsernen Käserei endlich wahr, und zwar mitten in Bogenhausen. In den Räumen einer ehemaligen Metzgerei in der Prinzregentenstraße, gleich gegenüber der St.-Gabriel-Kirche, sind die Bauarbeiten schon in vollem Gange.

Der Innenausbau ist derzeit noch in vollem Gange.
Der Innenausbau ist derzeit noch in vollem Gange. © Sigi Müller

Der Käsekessel soll bald direkt am Fenster stehen, durch eine Glasscheibe getrennt wird es daneben einen Verkaufsraum geben. Im zugehörigen Keller wird der Käse gelagert, und sogar ein kleiner Stehausschank mit Käse ist geplant. Das könnte eine schöne Sache werden!

Derzeit kann man den Käse online und am Arnulfpark kaufen

Wenn alles nach Plan läuft, geht's im Herbst los. Aber bis dahin ist noch viel zu tun. Derzeit produzieren die drei Freunde ihren wirklich guten Käse noch in einer Hofkäserei in Landsberg. Kaufen kann man ihn im Moment nur über den Onlineshop und immer mittwochs auf dem Unverpackt-Markt im Arnulfpark. Oder man gönnt sich ein Dinner im Mural Farmhouse in Obersendling. Das frisch gekrönte Sternelokal hat die Spezialitäten der "Münchner Käse Manufaktur" nämlich auf der Speisekarte.

Probieren lohnt sich. Die Sorten reichen von Weichkäse bis Hartkäse. Fetter Ludwig heißt ein Weichkäse, der im weitesten Sinne dem Camembert ähnelt. Der Isarbazi ein rotgeschmierter, der an Münster Käse erinnert und der hopfige Brezn-Kas ist fast schon ein Münchner Klassiker.

Der Isarbazi (l.) erinnert an Münster Käse. Der Weichkäse "Fetter Ludwig" wiederum an Camembert.
Der Isarbazi (l.) erinnert an Münster Käse. Der Weichkäse "Fetter Ludwig" wiederum an Camembert. © Sigi Müller

Im neuen Laden soll es auch Verkostungen geben: mit Wein, Bier oder Gin zum Käse

Einen Namen gemacht haben sich die drei Münchner Käse-Spezialisten vor allem auch durch diverse Verkostungen. Dort kombinieren sie ihren Käse zum Beispiel mit Wein, Bier oder Gin. Ihr gesammeltes Wissen geben sie in diversen Workshops weiter. Auf der Website kann man sich ganz einfach für den nächsten anmelden oder einen Workshop für eine Geburtstags- oder Firmenfeier buchen.

Solche Veranstaltungen sollen im kleineren Rahmen auch in ihrer neuen Käserei in Bogenhausen stattfinden. Aber jetzt heißt es erst mal: Schaffen, Schaffen, Käserei bauen.

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