Mit Schminke gegen Tierversuche
Am Samstag war Internationale Tag zur Abschaffung der Tierversuche. In München wurde gleich an zwei Plätzen kreativ demonstriert.
Altstadt - In München befinden sich derzeit an diversen Standorten Forschungseinrichtungen mit angeschlossenen Tierversuchslaboren in Planung oder Bau. Neben den teils immensen Kosten regt sich bei Tierschützern vor allem wegen der ethischen Bedenken Widerstand. Aus diesem Grund initiierten die Tierrechtsorganisation Animals United und das mit weiteren Vereinen geschlossene Bündnis „München exzellent – ohne Tierversuche“ am Samstag, den 26. April in der Münchner Innenstadt gleich zwei Veranstaltungen gegen Tierversuche.
Eine Protestveranstaltung mit brasilianischer Trommelgruppe am Sendlinger-Tor-Platz und eine Menschenkette gegen Tierversuche am Wiener Platz. Animals United protestierte unter dem Motto „Laut für die Stimmlosen“ am Sendlinger-Tor-Platz. Von 11 bis 16 Uhr wurde mit der brasilianischen Trommelgruppe „Bateria Z“ eingeheizt und mit Käfiginszenierungen das Leben der Tiere und die Unsinnigkeit der Tests dargestellt. Als „Versuchs“-tiere geschminkt wurde getrommelt was das Zeug hält.
„Die Tiere können sich nicht wehren, aber wir können laut sein und ihnen unsere Stimme geben. Jeder Konsument kann mit seinem täglichen Einkauf bewusst tierversuchsfreie Produkte wählen und somit Tierleid vermeiden“, sagt Viktor Gebhart, Aktionskoordinator von Animals United. Viele interessierte Passanten kamen und informierten sich über die zahlreichen Möglichkeiten Produkte aus Tierversuchen zu meiden. Auf einem Bildschirm lief ein Informationsfilm, der den Besuchern die Möglichkeit gab, Zahlen und Fakten gegen Tierversuche anschaulich mit ihrem Alltag in Verbindung zu bringen: Nur bestimmte wenige Firmen machen keine Tierversuche, hier gilt es sich bewusst zu entscheiden.
Parallel veranstaltete das Bündnis „München exzellent – ohne Tierversuche“ eine Menschenkette vom Wiener Platz über den Max-Weber-Platz bis zum Gelände der TU München (Ecke Einstein-/Trogerstraße), um ein deutliches Signal gegen den Trend zu setzen, dass immer mehr Mäuse, Ratten, Kaninchen, Meerschweinchen, Fische, Hunde, Katzen, Affen und viele andere Tiere für wissenschaftliche Experimente ihr Leben lassen müssen.
„Täglich haben wir es in der Hand was wir kaufen und welcher Firmenphilosophie wir unsere Stimme geben“, sagt Vorstandsvorsitzende Melanie Reiner von Animals United, „wir sollten diese Stimme nutzen. Denn Mitleid ist zu wenig!“