Missverständnis an Kreuzung: Rollstuhlfahrerin bei Unfall in München schwer verletzt
Ramersdorf - Mit einer Oberschenkelhalsfraktur und einer Gehirnerschütterung ist eine 76 Jahre alte Münchnerin am Dienstagnachmittag in eine Klinik eingeliefert worden. Eine Autofahrerin hatte sie in Ramersdorf beim Abbiegen mit ihrem Citroën erfasst.
Unfall in Ramersdorf: Missverständnis zwischen Autofahrerin (36) und Rollstuhlfahrerin (76)
Die 36-Jährige aus München war in ihrem Auto gegen 15.20 Uhr auf der Ayinger Straße in Richtung Führichstraße unterwegs. Sie wollte dort nach links abbiegen. Auch eine 76-Jährige in ihrem elektrisch angetriebenen Rollstuhl war auf dem Gehweg der Führichstraße unterwegs. Sie wollte über die Kreuzung in Ramersdorf in Richtung Rosenheimer Straße weiter.
Zunächst hielten beide Frauen an der Kreuzung an, doch dann kam es laut Polizei zwischen ihnen zu einem tragischen Missverständnis. Sowohl die Frau im Citroën als auch die Rentnerin im Rollstuhl fuhren plötzlich beide nahezu gleichzeitig an. "Die 36-jährige Fahrerin des Pkw ging aufgrund einer Fehlinterpretation davon aus, dass die 76-Jährige warten würde und bog ab", so eine Polizeisprecherin am Mittwoch.
Autofahrerin wegen fahrlässiger Körperverletzung angezeigt
Der schwere Elektrorollstuhl blieb bei dem Unfall zwar auf den Rädern stehen, doch die 76-Jährige wurde beim Aufprall durch die Wucht herausgeschleudert, stürzte zu Boden und wurde dabei schwer verletzt. Ein Notarzt brachte die Frau ins Krankenhaus.
Während der Unfallaufnahme durch Beamte der Polizei kam es zu keinen nennenswerten Staus oder Behinderungen in dem Bereich. Die Münchner Verkehrspolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Die 36-Jährige wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung angezeigt. "Das passiert in solchen Fällen automatisch, auch wenn die Rollstuhlfahrerin keine Anzeige erstattet", erklärt eine Polizeisprecherin auf Nachfrage der AZ. Alkohol war bei dem Unfall nicht im Spiel.
- Themen:
- München
- Polizei
- Ramersdorf-Perlach