Milbertshofener wollen Flugzeuge umleiten
Bürger aus dem Münchner Norden beklagen sich über Fluglärm. Eine Besserung ist aber nicht in Sicht.
Milbertshofen-Am Hart - Anwohner im Stadtbezirk Milbertshofen-Am Hart fühlen sich von Fluglärm belästigt. Auf einer Bürgerversammlung im Sommer beklagten sie sich über Tief- und Nachtflüge, die über ihre Wohngebiete düsen, sowie über eine Geruchs-Belastung durch die Flieger.
Mehrheitlich forderte die Versammlung deshalb eine Verlegung der Flugrouten.
Ein Bürger fand Unterstützung für folgenden Vorschlag: Man solle doch für einen Zeitraum von etwa fünf Jahren zu den vorher geltenden Routen zurückkehren – diese waren nämlich weiter südlich verlaufen.
Jetzt will das städtische Umweltreferat dem Ansinnen eine Absage erteilen. Im heutigen Ausschuss schlägt die Behörde den Stadträten vor, die Empfehlung der Bürgerversammlung abzubügeln.
Mit welcher Begründung?
Zum einen, so heißt es in der Beschlussvorlage aus dem Referat, sei der Stadt „eine Einflussnahme wegen fehlender Zuständigkeit leider nicht möglich“. Darüber hinaus führe der Flugverkehr in einer Höhe zwischen 1000 und 3000 Metern „zu keinen rechtlich relevanten Lärmauswirkungen“. Sprich: Die Flieger sind demnach also nicht lauter als erlaubt.
Veranlasst hatte die Änderung der Flugrouten, an denen sich die Bürger im Münchner Norden stören, das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung – und zwar bereits 2010.
Zuvor hatten die Jets die Südpiste am Flughafen über eine Zone von Gauting bis südlich von Haar angesteuert. Doch seit drei Jahren überfliegen sie stattdessen ein Gebiet, das ungefähr von Gräfelfing bis Bogenhausen verläuft.
Diese Verlagerung, so heißt es in der arg fachsprachlichen Vorlage, habe eine Optimierung betrieblicher Abläufe zum Ziel gehabt.
Es gibt zwar eine örtliche Fluglärmkommission, die sich bei Problemen einschalten kann, aber in der ist die Stadt München gar nicht vertreten.
Nachtrag der Redaktion: Inzwischen ist der Antrag der Bürger abgelehnt worden.
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