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Milbertshofen: Aus Angst vor Viren - Münchner steckt Balkon in Brand

Ein junger Münchner zündet ein benütztes Taschentuch an und setzt dabei die Wohnung in Brand.
Ralph Hub
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Der Balkon stand nach kurzer Zeit in Vollbrand. (Symbolbild)
Der Balkon stand nach kurzer Zeit in Vollbrand. (Symbolbild) © dpa

Milbertshofen - Damit sich Corona-Viren nicht verbreiten, soll man, so steht es in zahlreichen Broschüren und Ratgebern, benützte Papiertaschentücher nicht nochmals verwenden. Die alten Tempotücher soll man, so raten Mediziner, auch nicht in der Wohnung herumliegen lassen. Am besten sei es, man werfe sie in die Toilette oder zum Hausmüll – so weit die graue Theorie in der Corona-Pandemie.

Ein 20-Jähriger aus Milbertshofen wollte am Mittwochmittag offenbar ganz sicher gehen und hat dabei versehentlich die halbe Wohnung seiner Eltern abgefackelt. Der Schaden wird nach Angaben der Polizei auf rund 30.000 Euro geschätzt.

Flammen greifen auf Balkon und Wohnzimmermöbel über

Der 20-Jährige, der noch bei seinen Eltern lebt, ging raus auf den Balkon der Erdgeschosswohnung und wollte dort das Taschentuch verbrennen. Als er überzeugt war, dass das Papier nicht mehr weiter brennen würde, warf er es in den Mülleimer. Ein verhängnisvoller Irrtum, wie sich Sekunden später herausstellte. Denn im Mülleimer loderten die Flammen sofort wieder auf. Schlimmer noch, sie setzten den restlichen Inhalt samt dem Mülleimer in Brand. Die Flammen griffen auf den Balkon über.

Aufgrund der enormen Hitzeentwicklung zersprang eine Fensterscheibe und das Feuer breitet sich auch auf die Möbel im Wohnzimmer der Eltern aus. Die Feuerwehr wurde alarmiert. Ein 68-jähriger Nachbar wollte helfen und versuchte, den Brand selbst zu löschen. Der Mann erlitt dabei eine Rauchgasvergiftung. Er wurde vor Ort ambulant behandelt.

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Brand in Milbertshofen: Wohnzimmer weitgehend zerstört

Minuten später traf die Feuerwehr in der Milbertshofener Straße ein. Die Einsatzkräfte sahen schon von weitem den Rauch aufsteigen. Ein Trupp bekämpfte die Flammen mit einem Hohlstrahlrohr, ein weiterer Trupp löschte im Anschluss den Brand in der Wohnung. Bereits nach wenigen Minuten war das Feuer unter Kontrolle, so ein Feuerwehrsprecher. Mit einer Drehleiter wurden im Anschluss alle darüberliegenden Wohnungen in dem Mehrfamilienhaus kontrolliert, ob Brandrauch über gekippte Fenster eingedrungen war. Mithilfe eines Lüfters wurde das Wohngebäude komplett entraucht.

Der 20-Jährige und seine Eltern wurden während des Einsatzes von speziell geschulten Kräften der Berufsfeuerwehr betreut. Die Familie blieb unverletzt. Das Wohnzimmer ist durch den Brand weitgehend zerstört. Alles nur wegen eines einzigen benützten Tempotaschentuchs.

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6 Kommentare
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  • Schwammerlsucher am 28.01.2022 17:00 Uhr / Bewertung:

    Der lebt also mit seinen Eltern in einer Wohnung und glaubt, ein gebrauchtes Papiertaschentuch, dass ja nur von ihm oder seinen Eltern benutzt werden konnte, sei eine Gefahr , die Aerosole aller Bewohner aber nicht?
    Weia

  • Realisto am 28.01.2022 11:38 Uhr / Bewertung:

    Die Geschichte stinkt doch zum Himmel. Da hat sich doch jemand was einfallen lassen um nicht wg. Brandstiftung verknackt zu werden oder eventuell für die Versicherung.

  • Witwe Bolte am 27.01.2022 18:35 Uhr / Bewertung:

    Schon wieder ein kostspieliger Einsatz in der Milbertshofener Str.
    Kürzlich gabs dort eine Schiesserei an einer Wohnungstüre mit Schwerverletztem.

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