Mietvertrag gekündigt: Die Tiertafel steht vor dem Aus

Die Tiertafel in Sendling hilft Bedürftigen mit Futter für ihre Tiere aus – und braucht jetzt selber dringend Hilfe.
Lea Kramer |
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Das Gebäude der Tiertafel in der Implerstraße 1 ist in die Jahre gekommen.
Anne Hund Das Gebäude der Tiertafel in der Implerstraße 1 ist in die Jahre gekommen.

Die Tiertafel in Sendling hilft Bedürftigen mit Futter für ihre Tiere aus – und braucht jetzt selber dringend Hilfe.

Sendling - Jetzt haben die Tierhelfer es schwarz auf weiß: Mit Eingang der Kündigung des Mietvertrags ist klar, dass die Tiertafel aus Implerstraße 1 ausziehen muss. Doch viel schwerer als der bevorstehende Auszug wiegt die Ungewissheit über die Zukunft des sozialen Projekts. Denn wenn die Tiertafel bis Ende September keine neue Bleibe gefunden hat, muss sie schließen.

In einem alten Stellwerkshäuschen der Bahn hatte die Tiertafel seit 2009 ihre Lager- und Ausgabestelle untergebracht. Hieraus unterstützen die ehrenamtlichen Mitarbeiter über 200 bedürftige Haustierhalter mit Futter oder Sachspenden. Doch das Gebäude in Sendling ist marode. Es gibt weder fließendes Wasser noch Dämmung oder Strom. Deshalb hat der Vermieter am Freitag den Mietvertrag mit der Tiertafel zum 30. September gekündigt. „Wie es nun weitergehen soll, wissen wir nicht“, sagt Andrea de Mello, die Vorsitzende des aus Spenden finanzierten Vereins.

Eine neue Fläche mit höherer Miete kann sich die Tiertafel nicht leisten. Die Not in der Implerstraße ist der Stadt bekannt, mehrere Gesuche aus dem Stadtrat wurden vom Kommunalreferat abgewiesen. Das Referat erklärte, "dass in den Beständen der Behörde keine freie geeignete städtische Immobilie für die Unterbringung der Tiertafel verfügbar ist". Auch das kürzlich eingebrachte „Wärterhäuschen“ im Bavariapark ist keine Alternative, denn auch dieses Gebäude ist morsch. Die SPD-Fraktion hat am Dienstag trotzdem einen weiteren einen Vorstoß gewagt. Sie fordert das Referat auf, die Tiertafel bei der Suche von Räumen zu unterstützen.

Deren Ansprüche seien bescheiden, sagt die Vorsitzende. Geeignet sind trockene Räume mit einer Fläche von mindestens 100 Quadratmetern, die über einen Strom- und Wasseranschluss verfügen. Zudem sollten sie verkehrsgünstig liegen. Andrea de Mello appelliert an die Münchner: „Bisher haben wir geholfen. Jetzt brauchen wir dringend Hilfe!“

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