Messestadt Riem: Spielplatz wird zum Stinkplatz

Riem - Normalerweise sind Hundehaufen in Grünanlagen ein Ärgernis. Neben einem Spielplatz in der Messestadt aber stinken nicht Hinterlassenschaften der Vierbeiner zum Himmel, sondern solche von Menschen.
Man mag es nicht glauben und sich ganz sicher nicht bildlich vorstellen, doch die Hecke neben einem großen Spielplatz in der Messestadt ist zur Bedürfnisanstalt mutiert. Nutzer des Spielplatzes erledigen ihre dringenden Geschäfte einfach zwischen den Büschen auf einem Grünstreifen, der teils der Stadt und teils der Eigentümer-Gemeinschaft einer Wohnanlage an der Georg-Kerschensteiner-Straße gehört.
Deren Verwaltung hat jetzt beim Truderinger Bezirksausschuss (BA) Alarm geschlagen: "Dieser Grünstreifen wird im Sommer massiv von den Besuchern des Spielplatzes – sowohl von Kindern als auch Eltern – als Toilette missbraucht. Dies umfasst sowohl kleine als auch große Geschäfte. Das Problem ist so massiv, dass der Grünstreifen nicht nur voller gebrauchter Taschentücher und Kot liegt, sondern sich neben der optischen auch eine extreme Geruchsbelästigung einstellt!"
Diskussion um öffentliches WC
Die Hausverwaltung bittet die Stadt nun um eine öffentliche Toilette für die Spielplatzbesucher. Herbert Danner (Grüne) fand das unnötig. Die Leute sollten die Dixiklos am Badesee und die dortige WC-Anlage nutzen. "Ein Hinweisschild wäre gut", meinte Danner. Für Georg Kronawitter (CSU) keine Option: "Es ist nicht zumutbar, 500 Meter vom Spielplatz zum Seekiosk zu laufen!"
Messestadt-Bewohnerin Susan Beer (SPD) berichtete, der Platz sei beliebtes Ausflugsziel fürs Förderzentrum Messestadt und andere Einrichtungen. "Es kommen sehr viele. Die Leute sammeln nicht jedes Mal alle Kinder ein und gehen zum See, wenn eines muss. Ein Schild bringt nichts!"
Der Bezirksausschuss fordert von der Stadt nun zu prüfen, ob ein Dixi-Klo aufgestellt werden kann. Dem stimmte das Gremium zu, nur drei Grüne waren dagegen.
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