Messerstecherei auf der Maximilianstraße: Polizei nennt neue Details
Altstadt - Zwei 49 und 56 Jahre alte Männer liegen im Krankenhaus. Beide werden von der Polizei scharf bewacht, damit sie nicht unbemerkt aus der Station verschwinden können. Ein dritter Mann wurde inzwischen aus der Obhut der Klinik entlassen. Der 28-Jährige befindet sich aber weiter in Polizeigewahrsam. Am Wochenende soll er dem Haftrichter vorgeführt werden. Ihm wird von Polizei und Staatsanwaltschaft versuchter Totschlag vorgeworfen. Alle drei gelten als Tatverdächtige.

Das Trio soll maßgeblich an der blutigen Massenschlägerei am Donnerstagabend auf der Maximilianstraße beteiligt gewesen sein. Zeugen hatten kurz vor 21 Uhr eine Gruppe von bis zu 50 Personen zwischen der Oper und dem Luxus-Hotel Vier Jahreszeiten beobachtet, die sich lautstark stritten und dann begannen, wüst aufeinander einzuschlagen. Dabei sollen einige der Beteiligten mit Messern zugestochen haben.
22-Jähriger liegt schwerverletzt auf der Intensivstation
Die Polizei raste mit mehr als 20 Streifenwagen zum Tatort. Die Maximilianstraße wurde abgeriegelt. Mehrere Notarztteams und Rettungswagen trafen ein. Die Helfer kümmerten sich um die Menschen. Einige standen sichtlich unter Schock. Andere hatten Verletzungen. Sie wurden ambulant vor Ort versorgt. Sieben Personen brachte der Rettungsdienst wegen schwererer Verletzungen in Krankenhäuser. Vier von ihnen wurden stationär aufgenommen und behandelt. Ein 22-Jähriger liegt mit schwereren Stichverletzungen im Bereich des Oberkörpers auf der Intensivstation.
Warum es zu der blutigen Auseinandersetzung kam, ist nicht bekannt. Die Mordkommission ermittelt. Die Vernehmungen werden über das Wochenende andauern. „Der Fall ist sehr undurchsichtig“, sagte Polizeisprecher Sven Müller am Freitag. Viele Details seien noch nicht geklärt.
Einige der Beteiligten waren mit dem Auto in die Maximilianstraße gekommen. Die Polizei stellte einen Audi, einen BMW und einen Ford sicher. In den Autos lagen mehr als ein halbes Dutzend Hieb- und Stichwaffen, darunter Messer, eine Machete und Schraubendreher.
Nach Polizeiangaben handelt es sich um zwei Großfamilien, die in München und Umgebung leben. Die meisten haben rumänische Wurzeln, einige bezeichneten sich als Staatenlose. Sie sollen alle der Volksgruppe der Roma und Sinti angehören.
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