Messerstecher von Milbertshofen: Ist das Domenicos Mörder?

Die Mordkommission fahndet mit Hochdruck nach einem Täter, der in Milbertshofen grundlos einen Mann niedergestochen hat. Erinnerungen an den Isarmord von 2013 werden wach.
Ralph Hub |
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Die Polizeiabsperrung am Tatort am Isarufer im Mai 2013.
AZ-Archiv 3 Die Polizeiabsperrung am Tatort am Isarufer im Mai 2013.
Die Tatnacht. Eines der Räder liegt noch am Boden.
AZ-Archiv 3 Die Tatnacht. Eines der Räder liegt noch am Boden.
Das Opfer des Isarmordes: Domenico L.
AZ-Archiv 3 Das Opfer des Isarmordes: Domenico L.

UPDATE (13.07.2017): Der Messerstecher von Milbertshofen hat sich inzwischen der Polizei gestellt. Alle aktuellen Entwicklungen zum Fall finden Sie hier!


München - Ein Messerangriff am frühen Freitagmorgen in Milbertshofen lässt die Fahnder bei K11 aufhorchen. Ein Mann rammt einem Fremden ein Messer in den Leib – völlig grundlos und überraschend. Dann verschwindet er. Ähnlich ging auch der Mörder vor, der am 28. Mai 2013 den Ingenieur Domenico L. am Isarufer erstach. "Da wird man natürlich hellhörig", sagt Herbert Linder, Chef der Münchner Mordkommission, "das macht sofort stutzig, weil der Täter ebenfalls ansatzlos zugestochen hat."

Das 48-jährige Opfer ist dem Fremden am Freitag gegen 2:30 Uhr morgens im U-Bahnhof Milbertshofen zufällig am Bahnsteig begegnet. Er sei aus einer U-Bahn gestiegen. Auf dem Video der Überwachungskamera sieht man beide Männer, wie sie nebeneinander gehen und sich unterhalten. An der Straße winken sie ein Taxi heran. Sie fahren die Knorrstraße runter bis zur Max-Diamant-Straße. Dort steigen sie aus. Der Taxler fährt weiter. Nichts deutet auf einen Streit hin.

Doch nur Minuten später eskaliert die Situation. Er sei grundlos und völlig überraschend angegriffen worden, erzählt der 48-Jährige später der Polizei. Die Klinge trifft ihn im Rücken, verfehlt die Lunge. "Ich habe einen Schlag verspürt", sagt der Münchner, "dann lief mir etwas warm und feucht den Rücken herunter."

Wie schwer er verletzt ist, weiß der 48-Jährige zunächst nicht. Er ruft den Rettungsdienst. Der Mann wankt umher. Das Notarztteam findet ihn schließlich am Zugang zur U-Bahnstation Frankfurter Ring. Der Patient blutet stark aus einer Stichwunde. Er wird ins Krankenhaus gebracht, es besteht akute Lebensgefahr. Die Ärzte operieren ihn noch in derselben Nacht.

Zusammenhang mit Isarmord?

Der Überfall in Milbertshofen erinnert im Ablauf stark an den Isarmord im Mai 2013 Fingerabdruck wurde erstellt. Doch er passt zu keinem im Polizeicomputer gespeicherten Gewalttäter.

Seit dem Mord an Domenico L. überprüft die Mordkommission jeden Verdächtigen. Sobald sich ein Verdächtiger bei einer Tat psychisch auffällig benimmt, um sich spuckt oder wie im jüngsten Fall zum Messer greift, wird von der Kripo geprüft, ob es der gesuchte Isarmörder sein könnte. Ein DNA-Vergleich würde ihn sofort überführen. Auch der Unbekannte, der den 48-Jährigen in Milbertshofen niedergestochen hat, wird eine Speichelprobe abgeben müssen. Ob er tatsächlich der seit Jahren gesuchte Isarmörder ist, wird die Analyse zeigen. "Das ist Routine", versichert Herbert Linder.


Täterbeschreibung: Der Verdächtige ist etwa 35 Jahre alt, 1,75 Meter groß und sehr schlank. Hinweise ans Präsidium unter der Telefonnummer Tel.: 089 29100.

Lesen Sie auch: Fall Domenico L. - Tausende Überprüfungen, kein Täter

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