McGraw-Kaserne: Was auf die Amis folgt

München - Vor 19 Jahren stimmte der Stadtrat zu, einen Bebauungsplan für die ehemalige McGraw-Kaserne in Obergiesing zu erstellen. Damals gab es auch einen städtebaulichen Wettbewerb für das Areal. Seitdem ist kaum etwas passiert, das soll sich aber nun ändern.
Das Gebiet zwischen Tegernseer Landstraße und Stadelheimer Straße gehört seit dem Abzug der US-Streitkräfte 1992 dem Freistaat. Seitdem zogen verschiedene Dienststellen der Münchner Polizei in die ehemalige McGraw-Kaserne ein. Auch in Zukunft soll der Teil westlich der Tegernseer Landstraße weiterhin von der Polizei und anderen staatlichen Einrichtuungen wie die Staatliche Bauverwaltung sowie für Wohnungen von Staatsbediensteten genutzt werden.
McGraw-Kaserne: Wer das Gelände aktuell nutzt
Auf der östlichen Seite zwischen McGraw-Graben und Warthofstraße befindet sich das 2,8 Hektar große Planungsgebiet. Zu diesem Gebiet gehört aber auch die Halle 19 an der Tegernseer Landstraße, die unter Denkmalschutz steht. Zurzeit wird die Halle von der Polizei für Büros und Werkstätten und als Lager und Parkplatz genutzt. Sie soll vom Freistaat saniert werden.
Die Gebäude südlich der Halle zur Stadelheimer Straße hin sollen abgerissen werden - darunter auch ein Haus, das von der Justizvollzugsanstalt Stadelheim genutzt wird. Stehen bleiben wird ein Gebäude mit 134 Wohnungen von Staatsbediensteten und Gewerbeeinheiten.
Seit 2015 wird auf einem Teil des Geländes der Kaserne eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber und Flüchtlinge betrieben. Diese wird aufgelöst werden.
Neugebaut werden sollen auf dem Areal 250 neue Wohnungen und mehrere Kindertagesstätten. An der Ständlerstraße ist ein Nahversorgungszentrum geplant, darüber ein Wohnheim für 250 junge Staatsbedienstete, die bis zu drei Monate in München wohnen.
McGraw-Graben: Grüne für Überdeckelung
"Die frühere University of Maryland soll als Gebäude erhalten bleiben", sagt Carmen Dullinger-Oßwald (Grüne), Vorsitzende des Bezirksaussschusses Obergiesing-Fasangarten. In das Haus sollen ebenfalls Wohnungen für Staatsbeamte eingebaut werden.
Dullinger-Oßwald fordert außerdem eine Überdeckelung des McGraw-Grabens. "Erst dann lässt sich absehen, ob es genügend Grünzur AZ.
Durch die Überdeckelung des Grabens "könnten die beiden Zufahrten, die jetzt auf beiden Seiten des Grabens geführt werden, auf den Deckel verlegt werden", heißt es in einem Antrag von Manuel Pretzl und Reinhold Babor (beide CSU), der dem Stadtrat vorliegt. So würden die bebaubaren Flächen vergrößert und es wäre ein Beitrag zur Luftreinhaltung.
Am Mittwoch soll sich der Stadtrat mit der neuen Bebauung der McGraw-Kaserne befassen.
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