Maxvorstadt: Hin und Her mit dem Radweg an der Seidlstraße

Fast ein Jahr lang mussten Fahrradfahrer in der Seidlstraße zwischen zwei Autospuren durchradeln. Jetzt ist der Streifen wieder zurück am Rand. Warum?
von  Jan Krattiger
Zurück von der Mitte: Der Radstreifen an der Seidlstraße ist wieder am rechten Straßenrand.
Zurück von der Mitte: Der Radstreifen an der Seidlstraße ist wieder am rechten Straßenrand. © Jan Krattiger

Maxvorstadt - Die Radwege sind und bleiben ein heiß diskutiertes Thema in München: In der Seidlstraße wurde der Radstreifen gerade in diesen Tagen wieder frisch verlegt, beim Spaziergang vor Ort riecht man noch die Farbe in der Luft. Der Streifen ist wieder am rechten Rand der Straße aufgemalt. Bis vor kurzem war er noch in der Mitte der Fahrbahn, zwischen zwei Autospuren.

"Angstweichen" zwischen den Autos

Diese sogenannten Radspuren in Mittellage, die Radfahrer bei Kreuzungen zwischen den Autospuren durchführen, werden auch in der Stadt München noch gebaut. Rad-Aktivisten nennen sie "Angstweichen", weil sich schnell abbiegende Autos und Radfahrer in die Quere kommen. Gudrun Lux von den Grünen sagt dazu: "Radwege in Mittellage sind weniger sicher als andere. Es wäre unser Ziel, dass wir mittelfristig komplett auf diese Infrastruktur verzichten."

Mittelstreifen wegen Baustelle

Die vermeintliche "Angstweiche" an der Seidlstraße war jedoch keine, wie das Mobilitätsreferat auf Anfrage der AZ mitteilt: "Der Radfahrstreifen wurde erstmals im Februar 2021 wegen der Sanierung der Paul-Heyse-Unterführung in die Mittellage verlegt". Autos durften die Unterführung während der Sanierung nicht befahren, Radfahrer aber schon. Der Radweg in der Mitte sollte vermeiden, dass sich Räder und rechts abbiegende Autos in die Quere kommen. Radfahrer konnten bei Grün ungestört geradeaus fahren.

Wieder alles wie bisher an der Seidlstraße

Jetzt ist die Baustelle weg und auch der Radstreifen wieder an seinem angestammten Ort: Rechts neben den Autospuren. Autos, die nach rechts in die Arnulfstraße abbiegen, müssen also wieder gut auf die Radfahrer, die geradeaus fahren, aufpassen. Und die Radler müssen zusätzlich wieder achtgeben, dass aus keinem der neben dem Radstreifen geparkten Autos jemand unvermittelt die Tür aufmacht und aussteigen will.

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